Baum, Hans-Peter, Das „Silberne Ratsbuch“ des Stadtarchivs Würzburg. Zeugnisse Würzburger Buchmalerei des 18. Jahrhunderts (= Schriften des Stadtarchivs Würzburg 19). Schöningh, Würzburg 2012. 98 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Nach dem Geleitwort des Würzburger Oberbürgermeisters sind die bayerischen Archive gemäß dem bayerischen Archivgesetz verpflichtet, das von ihnen übernommene Schriftgut auf Dauer sicher aufzubewahren  und für die Benutzung durch Behörden und Öffentlichkeit einschließlich der wissenschaftlichen Forschung zu erschließen. Dazu gehört es auch, die Bestände durch historisch-kritische Quellenausgaben oder auswertende Veröffentlichungen bekannt zu machen. Dem wird die vorliegende, ansprechend gestaltete schlanke Schrift vollständig gerecht.

 

Dabei handelt es sich um Ratsbuch 17 aus insgesamt 424 Ratsbüchern (und fast 500 Bänden von 1432 bis in die Gegenwart reichender Ratsprotokolle) des Stadtarchivs Würzburg, überwiegend aus der Zeit zwischen etwa 1400 und 1800. Der Name silbernes Ratsbuch des Folioformatbands erklärt sich aus „echt“ silbernen Beschlägen und Schließen. Dabei handelt es sich wegen der ungünstigen Eigenschaften reines Silbers tatsächlich um Silberlegierung.

 

Das Buch enthält 150 Wappenblätter bzw. Gedenkblätter Würzburger Ratsherren des 18. Jahrhunderts. Von ihnen sind 29 Abbildungen in Farbe auf Glanzpapier mit sorgfältigen Erklärungen von Johann Conradt Seyfridt (1652) bis zu dem Gastwirt Joseph Ottmar Sauer (1801) aufgenommen. Für jeden Freund der neuzeitlichen Buchmalerei ist damit ein augenfälliges Schmuckstück zur Verfügung gestellt.

 

Innsbruck                                                                               Gerhard Köbler