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Leppin, Hartmut, Das Erbe der Antike. Beck, München 2010. 288 S. Besprochen von Gerhard Köbler. IT

Leppin, Hartmut, Das Erbe der Antike. Beck, München 2010. 288 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Für Verlage liegt es nahe, neben vielen, in die Tiefe gehenden Einzelwerken auch ihre gesamte Spannbreite in Überblicksdarstellungen auszuleuchten, bei denen Umfang und Preis vernünftigerweise auf den möglichen Absatz und den bereits vorhandenen Markt ausgerichtet werden. Dies hat den Beck-Verlag zu einer auf zehn Bände ausgelegten Taschenbuchreihe C. H. Beck Geschichte Europas geführt, die mit der Antike beginnt und mit der Demokratie und Globalisierung und damit Europa seit 1989 endet. Drei Bände sind 2010 erschienen, bisher vier im laufenden Jahr 2011.

 

Den zeitlichen Beginn bildet als Grundlage die Antike in ihrem den Nachfolgern überlassenen Erbe. Verfasst ist das Werk von dem in Helmstedt 1963 geborenen, nach dem Studium von Geschichte, Latein, Griechisch und Erziehungswissenschaften in Marburg, Heidelberg und Pavia 1990 in Marburg mit Untersuchungen zur sozialen Stellung von Bühnenkünstlern im Westen des römischen Reiches zur Zeit der Republik und des Prinzipats promovierten, an der Freien Universität in Berlin 1995 mit einer Arbeit über die griechischen Kirchenhistoriker des fünften nachchristlichen Jahrhunderts habilitierten, 2001 nach Frankfurt am Main berufenen Althistoriker Hartmut Leppin. Er gliedert seine Darstellung außer in Vorwort, Prolog und Epilog in drei die wesentlichen Kerne ansprechende Kapitel über Freiheit, Reich und wahren Glauben.

 

Die Freiheit verbindet er dabei vor allem mit den Aristokraten des archaischen Griechenland und der Kooperation der Bürger im klassischen Griechenland der Demokratie. Das Reich lässt er zwar mit dem alten Orient, Alexander dem Großen und dem Hellenismus einsetzen, wechselt von dort aus aber doch zur politisch erfolgreicheren römischen Republik und der pax Romana über. Der wahre Glaube setzt mit dem Judentum ein, bildet jedoch in der Form des vor allem römischen, Ostrom mit Justinian einschließenden Christentums die wesentliche geistige Grundlage für das abendländische Europa des Mittelalters und der Neuzeit und damit für die weiteren Bände der auswählend zusammenfassenden ansprechenden Reihe.

 

Innsbruck                                                        Gerhard Köbler