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Dimensionen der Moderne. Festschrift für Christof Dipper, hg. v. Schneider, Ute/Raphael, Lutz unter Mitarbeit v. Hillerich, Sonja. Lang, Frankfurt am Main 2008. 737 S., 21 Abb. Besprochen von Gerhard Köbler. ZRG GA 128 (2011) 00. IT.

Dimensionen der Moderne. Festschrift für Christof Dipper, hg. v. Schneider, Ute/Raphael, Lutz unter Mitarbeit v. Hillerich, Sonja. Lang, Frankfurt am Main 2008. 737 S., 21 Abb. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Christof Dipper verlässt mit Vollendung seines 65. Lebensjahrs seine universitäre Wirkungsstätte - so beginnen Lutz Raphael und Ute Schneider das kurze Vorwort der von ihnen herausgegebenen umfangreichen Festschrift - und hinterlässt ein reiches Erbe bzw. viel wissenschaftliches Kapital. Entstanden ist es durch beharrlichen Einsatz für das an unteilbarer neuerer Geschichte orientierte Gemeinwohl. Zum Ausdruck gekommen ist es in der von Rudolf von Albertini (1923-2004, 1957 Heidelberg) beeinflussten Heidelberger Dissertation über politischen Reformismus und begrifflichen Wandel - eine Untersuchung des historisch-politischen Wortschatzes der Mailänder Aufklärung (1764-1796) von 1976, drei weiteren Monographien, 16 Sammelbänden über den spanischen Bürgerkrieg, Entdeckungen, napoleonische Herrschaft in Deutschland und Italien, Faschismus, Revolution in Deutschland, Rechtskultur, Rechtswissenschaft, Rechtsberufe im 19. Jahrhundert, Strukturwandel einer Region (Odenwald), Deutschland und Italien (1860-1960), Italiani in Germania, Kartenwelten und vieles andere sowie rund 150 am Ende des Bandes verzeichnete Beiträge. Geschaffen wurde dies alles außer in Heidelberg in Trier (1970-1980), in Düsseldorf (1981-1987) und Darmstadt.

 

Die Festschrift beginnt mit einem Christof Dipper gewidmeten Einleitungsessay Jürgen Reuleckes über die Generation 1943 als einem ein biographisches Porträt vertretenden Gruppenbild. Dem folgen knapp 40 Festschriftbeiträge. Sie sind gegliedert in Annäherungen `(Theorie und Begriffe), Deutungsversuche (Mythen und Wissenschaft), Wahrnehmungsmuster (Bilder und Diskurse), Modernisierung (Akteure und Institutionen) sowie Übergangsgesellschaft (Länder und Strukturen).

 

Den Beginn macht Petra Gehring mit entflochtener Moderne am Beispiel der Begriffsgeschichte Luhmanns. Den Beschluss bildet Jürgen Osterhammels europäische Übergangsgesellschaft im globalen Zusammenhang. Dazwischen wird etwa auf Moderne, Postmoderne, Hochmoderne, Säkularisierung, Bastionen der Traditionen, die Einheit der Geisteswissenschaften, die Rolle Friedrich Eberts in der Republik von Weimar, Japan, Südosteuropa, sozialdemokratische Kriegsbilder, Nationalsozialismus, Automobil, Rock ’n Roll, Sputnik, Linksterrorismus, Stadt, Asyl, Agrarwissenschaft, Polizei, Notabeln, Adel, industrielle Revolution, Umwelt und vieles mehr eingegangen. Dementsprechend spiegelt die Festschrift die Spuren des Erbes des Jubilars in gelungener Weise wider, so dass die vielen dabei gewonnenen Einsichten als wertvolle Mosaiksteine einer Gesamttheorie der Moderne dienen können.

 

Innsbruck                                                                               Gerhard Köbler