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Das MfS-Lexikon. Begriffe, Personen und Strukturen der Staatssicherheit der DDR, hg. im Auftrag der Abteilung Bildung und Forschung der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik hg. v. Engelmann, Roger/Florath, Bernd/Heidemeyer, Helge u. a. Links, Berlin 2011. 400 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

Das MfS-Lexikon. Begriffe, Personen und Strukturen der Staatssicherheit der DDR, hg. im Auftrag der Abteilung Bildung und Forschung der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik v. Engelmann, Roger/Florath, Bernd/Heidemeyer, Helge u. a. Links, Berlin 2011. 400 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Das am 8. Februar 1950 in der Deutschen Demokratischen Republik gegründete Ministerium war der Inlands- und Auslandsgeheimdienst des Staates und zugleich Untersuchungsorgan (Ermittlungsbehörde) für politische Straftaten. Es baute auf Nachrichtendiensten  der Sowjetunion und der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hauptverwaltung zum Schutze der Volkswirtschaft) auf. Es hatte 1952 rund 8800 Mitarbeiter sowie später bis zu 200000 meist inoffizielle, unter Decknamen geführte und vielfach der Allgemeinheit unbekannte Mitarbeiter.

 

Seinem Ziel nach war es ein Überwachungsinstrument der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, das gleichzeitig der Unterdrückung der Bevölkerung und dem Machterhalt der Partei diente. Von allen Einrichtungen der Deutschen Demokratischen Republik kennzeichnet es wohl am klarsten die tatsächliche politische Kultur des sich gerne als friedliebende Arbeiter- und Bauernrepublik darstellenden Staates. Deswegen ist eine transparente und kompakte Darstellung seiner Gegebenheiten von erheblichem Interesse und Wert.

 

Die im Auftrag der Abteilung Bildung und Forschung des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik handelnden, dort beschäftigten Herausgeber schließen mit ihrem Werk die diesbezüglich bisher bestehende Literaturlücke. Sie gliedern ihr hilfreiches Lexikon nach einer kurzen und klaren Einleitung vor allem in die weit mehr als 500 Stichwörter von Ablage bis Zusammenwirken und einen zwanzigseitigen Dokumentenanhang, an den sie ein Verzeichnis der fast 40 beteiligten Autoren, ein Abkürzungsverzeichnis, ein Stichwortverzeichnis, Angaben zu sich selbst und einen Bildnachweis anfügen. Auf dieser Grundlage kann sich jedermann in größtmöglicher Kürze über die vielen, vielfach geheimnisvollen und geheimen Facetten des zu Recht berüchtigten Staatsicherheitsdiensts der Deutschen Demokratischen Republik bestmöglich unterrichten.

 

Innsbruck´                                                                  Gerhard Köbler