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Adelige Damenstifte Oberschwabens in der frühen Neuzeit. Selbstverständnis, Spielräume, Alltag, hg. v. Schiersner, Dietmar/Trugenberger, Volker/Zimmermann, Wolfgang (= Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, Reihe B Forschungen 187). Kohlhammer, Stuttgart 2011. IX, 322 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

Adelige Damenstifte Oberschwabens in der frühen Neuzeit. Selbstverständnis, Spielräume, Alltag, hg. v. Schiersner, Dietmar/Trugenberger, Volker/Zimmermann, Wolfgang (= Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, Reihe B Forschungen 187). Kohlhammer, Stuttgart 2011. IX, 322 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Das Frauenstift ist eine religiöse Lebensgemeinschaft für ohne Ablegung von Gelübden in einer klosterähnlichen Anlage lebende, vielfach adelige Frauen (Stiftsdamen, Chorfrauen, Kanonissen). Es geht grundsätzlich auf eine gottgefällige Stiftung zurück und ist meist mit einem Auftrag für das Seelenheil des Stifters verbunden. Als Reichsstift unterstand es dem König oder Kaiser, im Übrigen dem zuständigen Bischof.

 

Nach dem Vorwort des vorliegenden Sammelbands ist die Sakrallandschaft Oberschwabens von bedeutenden Damenstiften geprägt. Da ihre geschichtliche Erforschung aber nach Ansicht der Herausgeber zumindest für die frühe Neuzeit noch in den Anfängen steckt, veranstalteten sie im März 2009 eine wissenschaftliche Studientagung, auf der neben vielem Anderem auch das neue Urkundenbuch zur Geschichte des Stiftes Buchau vorgestellt werden konnte. Die dortigen elf Referate macht der vorliegende Sammelband für die Öffentlichkeit verfügbar.

 

Dabei bietet etwa nach der Einführung Dietmar Schiersners Helmut Flachenecker einen Überblick über die Damenstifte in der Germania Sacra insgesamt und die mit ihnen zu verbindenden Forschungsfragen. Weitere Studien widmen sich unterschiedlichen Einzelfragen am Beispiel der Damenstifte Augsburg, Buchau, Edelstetten, Lindau, der untereslsässischen und damit kaum noch oberschwäbischen Kanonissenstifte und des altbayerischen und damit auch kaum noch oberschwäbischen Klosters Frauenchiemsee. Sachlich werden dabei Regel und Lebenswirklichkeit, Statuten, Handlungsspielräume von Äbtissinnen, Reichsverfassung, Selbstverständnis, Wahl, Krankheit, Tod und archivalische Überlieferung sowie vielfältige weitere Gegenstände angesprochen und durch ein Register von Aachen bis Zwiefalten benutzerfreundlich aufgeschlossen.

 

Innsbruck                                                                   Gerhard Köbler