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Adel im „langen“ 18. Jahrhundert, hg. v. Haug-Moritz, Gabriele/Hye, Hans Peter/Raffler, Marlies (= Zentraleuropa-Studien 14). Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2009. 324 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

Adel im „langen“ 18. Jahrhundert, hg. v. Haug-Moritz, Gabriele/Hye, Hans Peter/Raffler, Marlies (= Zentraleuropa-Studien 14). Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2009. 324 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Der von Arnold Suppan am 2. Oktober 2009 der österreichischen Akademie der Wissenschaften vorgelegte Sammelband verdankt seine Gestalt nach dem Einleitung der Herausgeber allein der Verbundenheit vieler Forscherinnen und Forscher mit Grete Walter-Klingenstein. Auf ihr beruht deren bereitwillige Mitarbeit. Als Gemeinsamkeit einer so inhomogenen Gruppe wie dem europäischen Adel wurden dabei Selbstwahrnehmung des Adels, Fremdwahrnehmung des Adels, adelige Bildung, individuelle Karriere, Aufstieg und Statuserhaltung sowie Tugendvorstellungen , kanonisierte Werte und Ehrencodices angenommen.

 

Insgesamt vereint das Werk 15 Beiträge. Sie beginnen mit Harm Kluetings Untersuchung von Johann Ludwig Ewalds Werk von 1793 mit der bangen Frage, was sollte der Adel jetzt tun? (im Schatten der Guillotine). Danach erörtert Antonio Trampus das Forschungsthema der Bäume und Stammbäume in der (das 18. Jahrhundert umgreifenden) Neuzeit am Beispiel des österreichischen Küstenlandes. János Kalmár widmet sich den Ahnen als Vorbildern an Hand des vom späteren Kaiser Karl VI. in seinen Jugendjahren verfassten Kanons der Herrschertugenden.

 

Insgesamt greifen die Beiträge weit und vielfältig aus. In zahlreichen Einzelheiten bieten sie interessante neue Erkenntnisse. Ein vierzehnseitiges Personenverzeichnis von Abensperg und Traun, Maria Renata bis Ludwig Graf Zinzendorf zeigt an, dass fast 1000 Personen in irgendeiner Art und Weise angesprochen werden, unter denen die Angehörigen des Adels dominieren dürften.

 

Innsbruck                                                                   Gerhard Köbler