Škrubej, Katja, Pravo v zgodovini s poudarkom na
razvoju na današnjem slovenskem prostoru: odlomki virov s komentarji [Das Recht
in der Geschichte mit dem Schwerpunkt auf der Entwicklung im heutigen
slowenischen Gebiet: Auszüge aus Quellen mit Kommentaren]. GV Založba,
Ljubljana 2010. 331 S. Besprochen von Inge Bily.
Die rechtshistorische Forschung in
Slowenien kann auf beachtliche Ergebnisse[1] verweisen.
Dies gilt für die Untersuchung und Auswertung von Rechtstexten ebenso wie für
zusammenfassende Darstellungen.
Katja Škrubej, die Autorin der
vorliegenden Arbeit, ist keine Unbekannte auf diesem Gebiet. In ihren
Forschungen hat sie sich besonders auf die Verbindung rechts- und
sprachhistorischer Schwerpunkte konzentriert, und dies zum Nutzen beider
Disziplinen.[2] Nun legt sie eine
Überblicksdarstellung vor, die vor allem auch die Studenten begrüßen werden,
denn die Autorin fasst die Entwicklung der Rechtsgeschichte von ihren Anfängen
bis in die Gegenwart zusammen. Schwerpunkte sind die Grundlagen der
europäischen Rechtstradition sowie die Rechtsgeschichte Sloweniens.
Auf die Einleitung (Kapitel 1: S.
15-17) folgt als Kapitel 2 (S. 19-33) eine gelungene Überblicksdarstellung als
Einführung in die Thematik. Daran schließen sich 17 Kapitel (Kap. 3-19) an, in
denen das Recht von den Anfängen in Mesopotamien bis in die Gegenwart
betrachtet wird. In Abhängigkeit von der jeweiligen historischen Überlieferung
werden die Gebiete des heutigen Slowenien einer besonders gründlichen Analyse
unterzogen. Hier kann die Autorin an die fundierten rechtshistorischen
Untersuchungen Sergij Vilfans[3]
anknüpfen. Abgesehen von der Einleitung sind alle Kapitel (Kap. 2-19) jeweils
in einen Teil A Auszüge aus Quellen und einen Teil B Kommentar gegliedert.
Letzterer bietet ausführliche Erläuterungen zu den im Teil A
vorgestellten Rechtsdokumenten. Die behandelten inhaltlichen Schwerpunkte sowie
die vorgestellten Quellen werden dabei sowohl in ihrer europäischen wie auch
regionalen Dimension betrachtet. Ein Namenregister (S. 315-320) und ein
Sachregister (S. 321-331) beschließen den informativen und übersichtlich
angelegten Band.
Von dieser systematischen und
quellengestützten Darstellung der Rechtsgeschichte von ihren Anfängen bis ins
gegenwärtige Europa und einer Schwerpunktsetzung auf die Gebiete des heutigen
Slowenien werden die Studenten längst Besitz ergriffen haben, denn die Arbeit
erfüllt sowohl als Orientierung wie auch als Zusammenfassung ihren Zweck, ist
Lehrbuch und Nachschlagewerk zugleich. Diese Doppelfunktion ergibt sich nicht
nur aus der Systematik der Gliederung und Untergliederung des Bandes, wo
jeweils vor der systematischen Darstellung (Teil B) gewöhnlich die
wichtigsten Rechtsquellen (Teil A) nicht nur genannt, sondern auch in
Auszügen vorgestellt sind. Geboten werden außerdem reichlich weiterführende
Hinweise und Literatur in den Anmerkungen der Kommentare (Teil B).
Leipzig Inge
Bily
[1] Zu vergleichen sind besonders die Überblicksdarstellungen von Sergij Vilfan, so: Pravna zgodovina Slovencev: od naselitve do zloma stare Jugoslavije [Rechtsgeschichte der Slowenen: von ihrer Ansiedlung bis zum Zerfall des alten Jugoslawien]. Ljubljana 1961; Ders., Rechtsgeschichte der Slowenen. (Grazer Rechts- und Staatswissenschaftliche Studien 21). Graz 1968; Ders., Jugoslawien. In: Helmut Coing (Hrsg.), Handbuch der Quellen und Literatur der neueren europäischen Privatrechtsgeschichte. Bd. III/5. München 1988, S. 325-370.
[2] Katja Škrubej, Ritus gentis Slovanov v vzhodnih Alpah. Model rekonstrukcije pravnih razmerij na podlagi najstarejšega jezikovnega gradiva [Der Ritus gentis der Slawen in den Ostalpen. Ein Modell der Rekonstruktion der Rechtsverhältnisse auf der Grundlage des ältesten Sprachmaterials]. Ljubljana 2002; Dies., Historisch analysierte Lexik-relevante Quelle für die rechtsgeschichtliche Forschung? In: Birgit Feldner, Verena Tiziana Halbwachs, Thomas Olechowski, Josef Pauser, Stefan Schima, Andreas Sereing (Hrsg.), Ad fontes. Europäisches Forum junger Rechtshistorikerinnen und Rechtshistorker. Frankfurt am Main 2002, S. 357-370; Dies., Rekonstrukcija najstarejšega sodnega postopka pri prednikih Slovencev [Die Rekonstruktion der ältesten Gerichtsverfahren bei den Vorfahren der Slowenen]. In: Zbornik znanstvenih razprav Pravne fakultete v Ljubljani [Wissenschaftliche Abhandlungen der Juristischen Fakultät in Ljubljana] 63 (2003), S. 399-435; Dies., The old vernacular legal lexis and institutions of the Early Middle Age Alpine Slavs. (The reconstruction model). In: Andreas Bauer, Karl H.L. Welker (Hrsg.), Europa und seine Regionen. 2000 Jahre Rechtsgeschichte. Köln, Weimar, Wien 2007, S. 81-105.
[3] S. Anm. 1.