Schwennicke, Detlev, Europäische Stammtafeln Neue Folge, Band 27 Zwischen Maas und Rhein 3. Klostermann, Frankfurt am Main 2010. 240 S., 160 Taf. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Natürliche Verwandtschaft ist dem Menschen vorgegeben. Zwischen Verwandten bestehen in erster Linie wegen engen und langen Zusammenlebens vielfältige, überwiegend wohl positive zwischenmenschliche Beziehungen. Von erheblicher Bedeutung sind dabei die aus dem Familienrecht und dem Verwandtenerbrecht sich ergebenden Folgen.

 

Aus diesem Grunde sind die Verwandtschaften von Anfang auch von hohem geschichtlichem Interesse. Dies hat neben vielem Anderem auch zu einem Nachschlagewerk zur Genealogie geführt, das Wilhelm Karl Prinz von Isenburg (1903-1966) 1935/1936 unter Beschränkung auf die regierenden Familien Europas in zwei Bänden für die deutschen Staaten und die außerdeutschen Staaten unter dem Titel Stammtafeln zur Geschichte der europäischen Staaten veröffentlichte. Sein Erfolg bewirkte die Fortführung durch Frank Baron Freytag von Loringhoven (1910-1977), der 1955 und 1957 unter Erweiterung auf den Hochadel aus Deutschland und Österreich-Ungarn einen dritten und vierten Band der Europäischen Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der europäischen Staaten erstellte.

 

In seinem Nachlass fand sich ausreichend Material für einen von Detlev Schwennicke, geboren 1930 (nach GenWiki Pfarrer in Ruhestand), vorgelegten fünften Band. Der neue Bearbeiter begründete 1981 eine neue Folge, deren erster Band 1980, der Band 16 1995, die Bände 17ff. unter gekürztem Titel in den Folgejahren teilweise in Fortführung des Gesamtwerks, teilweise in Neuausgaben erschienen. Band 27 bietet insgesamt 160 Tafeln von La Maison d’Amanze en Maconnais bis zu den Grafen von Wittgenstein und den Grafen von Battenberg, wofür dem Bearbeiter trotz aller Unsicherheiten einzelner (übernommener) Forschungsergebnisse insgesamt sehr zu danken ist.

 

Innsbruck                                                                   Gerhard Köbler