Pfannkuchen, Karsten, Selbstmord und Sanktionen - eine rechtshistorische Betrachtung unter besonderer Berücksichtigung ostpreußischer Bestimmungen. Logos-Verlag, Berlin 2008. XL, 203 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Die drucktechnisch rückständig gesetzte Arbeit ist die von Wolfgang Sellert in Göttingen betreute Dissertation des Verfassers. Sie betrifft einen seltener behandelten Gegenstand. Der Verfasser dankt besonders für die Unterstützung bei der Bearbeitung der lateinischen Quellen.

 

Gegliedert ist die Untersuchung in sechs Abschnitte, wobei der erste Abschnitt in die Begriffe Selbstmord und Selbstmörder einleitet. Danach beschäftigt sich der Autor mit dem Selbstmord in der antiken römischen Rechtsentwicklung und der Kriminalisierung des Selbstmords, wobei er besonders auf die germanisch-heidnische Zeit und den Einfluss der Kirche eingeht. Danach wendet er sich in ungefährer chronologischer Reihenfolge dem Verhältnis von Selbstmord und Einziehung des Vermögens, der Behandlung der Leichname nach Selbstmorden in Untersuchungshaft und der Behandlung der Leichname „gewöhnlicher“ Selbstmörder zu.

 

Im Mittelpunkt der Studie steht Ostpreußen im 18. Jahrhundert. Dabei stellt der Verfasser etwa fest, dass die Konfiskation nach Selbstmorden in Ostpreußen praktisch keine Rolle spielte. In der juristischen  Literatur war nach seinen Erkenntnissen die Behandlung des von der Aufklärung eher verstandenen Selbstmords umstritten.

 

Innsbruck                                                                   Gerhard Köbler