Mechthold, Rudi, Landesgeschichtliche Zeitschriften 1800-2009. Ein Verzeichnis deutschsprachiger landesgeschichtlicher und heimatkundlicher Zeitschriften, Zeitungsbeilagen und Schriftenreihen (= Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie Sonderband 101). Klostermann, Frankfurt am Main 2011. 332 S., CD-ROM. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Der Mensch ordnet die Vielzahl der ihn umgebenden Erscheinungen zur vernunftnotwendigen Wahrung eines Überblicks vielfach hierarchisch. Dementsprechend trennt er etwa zwischen Universalgeschichte, Landesgeschichte und Heimatkunde. Dabei kann die Heimatkunde für den Einzelnen durchaus viel ansprechender und wichtiger sein als die Universalgeschichte, so dass ein besonderer Bedarf nach einer Übersicht über ihre an vielfach ganz versteckten Orten veröffentlichten Einzelheiten besteht.

 

Wer die Ansicht vertritt, dass die landschaftlich gebundene Geschichte das Fundament aller historischen Erkenntnis und eines tiefergehenden Verständnisses der Gegenwart bildet, musste es daher besonders bedauern, dass es bis in die jüngste Vergangenheit kein umfassendes, auf Vollständigkeit zielendes Verzeichnis der deutschsprachigen landesgeschichtlichen und heimatkundlichen Periodika gab. Diese den Zugang zu Wissen erschwerende Lücke schließt das auf eine ursprünglich für interne Zwecke der Universitäts- und der Staatsbibliothek Bamberg gedachtes Verzeichnis der deutschsprachigen landesgeschichtlichen Zeitschriften von 1984 mit 1321 Titeln, das 1993 um ein Verzeichnis der Heimatzeitschriften in der Bundesrepublik Deutschland mit 962 Titeln ergänzt wurde, beruhende Werk in zusammenfassender, auf den neuesten technischen Stand gebrachter Aktualisierung.

 

Insgesamt sind nunmehr durch eine beeindruckende Leistung eines Einzelnen auf der Grundlage der vorhandenen Literatur von En Aacheblik (ab 1988) bis zu Zwischen Wörlitz und Mosigkau (ab 1969) 4820 unterschiedlich lange erscheinende Periodika des gesamten deutschsprachigen Raumes (Deutschland, Österreich, Schweiz, Südtirol, Elsass-Lothringen, ehemalige deutsche Ostgebiete) zwischen 1800 und der Gegenwart in Anlehnung an die Regeln für alphabetische Katalogisierung in wissenschaftlichen Bibliotheken nachgewiesen. Damit ist ein wichtiges Hilfsmittel für die gesamte geschichtliche Forschung geschaffen, das zudem durch ein geografisches Register aufgeschlossen und durch eine CD digital einsetzbar gemacht ist. Im Einzefall wird es auch dem Rechtshistoriker sehr nützlich sein können.

 

Innebruck                                                                                                      Gerhard Köbler