Köbler, Gerhard, Geschichtliches
Ortslexikon Deutschlands, 2011ff. http://www.koeblergerhard.de/GOLD-HP/Gold.htm
Vor rund 10000 Jahren lernte der Mensch
als Züchter und Bauer Tiere und Pflanzen besonders an sich zu binden, statt –
wie zuvor – ihnen als Sammler und Jäger einfach zu folgen. Damit entstand auf
der Suche nach besseren Lebensverhältnissen der Ort als fester Sitz, der Hütte,
Haus, Hof, Weiler, Dorf, Burg oder Stadt sein konnte. Schon in der ältesten
Überlieferung erscheinen zur Kennzeichnung dieser Örtlichkeiten einzelne Namen,
die zu den frühesten Zeugnissen etwa des Germanischen oder der ihm folgenden
germanistischen Sprachen zählen und auch rechtliche Sachverhalte erfassen
können.
Deren Sammlung ist für Deutschland für
das 19. Jahrhundert beispielhaft von Ernst Förstemann durchgeführt und in der
ersten Auflage seines altdeutschen Namensbuchs 1856 der Öffentlichkeit
vorgelegt worden. 1871 konnte eine zweite und 1911 eine dritte, bis zum Ende
des 12. Jahrhunderts reichende Auflage mit etwa 37500 Orten folgen. Eine
Neubearbeitung ist im späteren 20. Jahrhundert leider gescheitert und eine
vollständige historische Erfassung der in Meyers Orts- und Verkehrslexikon des
Deutschen Reiches (6. Auflage 1935) auf eine Zahl von fast 60000 zu schätzenden
und in Müllers Großem Deutschen Ortslexikon (Vollständiges Gemeindelexikon für
die Bundesrepublik Deutschland und die Deutsche Demokratische Republik, 11.
Auflage 1956) mit mehr als 120000 bezifferten Ortsnamen steht überhaupt noch
aus.
Zur hilfsweisen Schließung dieser
bedeutsamen geschichtlichen Lücke ist aufbauend auf dem Werk Förstemanns, auf
Gerhard Köbler Historischem Lexikon der deutschen Länder (1988, 7. Auflage
2007) und auf weiteren modernen Einzelsammlungen eine digitale Fassung eines
Geschichtlichen Ortslexikons Deutschlands begonnen worden, die seit kurzem in
ihrer ersten, von A bis F reichenden Fassung im Internet einsehbar ist (http://www.koeblergerhard.de/GOLD-HP/Gold.htm).
Dieses Werk, dessen Gesamtbearbeitung längere Zeit in Anspruch nehmen wird,
will in allmählicher Verwertung der vorliegenden ortsnamensgeschichtlichen
Literatur in alphabetischer Reihenfolge und einfacher Form möglichst viele
deutsche Ortsnamen bzw. Ortsnamen heutiger wie früherer deutscher Orte sammeln,
belegen und nach Möglichkeit erklären, wobei die verwendeten Abkürzungen sich
grundsätzlich auf die beiden besonders genannten Werke beziehen. Für freundliche
Hinweise, Ergänzungen und Berichtigungen(möglichst unter der e-mail-Adresse gerhard.koebler@uibk.ac.at) sei
jedermann jederzeit sehr gedankt.
Innsbruck Gerhard
Köbler