Köbler, Gerhard, Deutsches Universalwörterbuch, 2011ff. http://www.koeblergerhard.de/duwhinw.htm

 

Die Geschichte der menschlichen Sprache gleicht der Geschichte der sie umgebenden Welt. Aus unbekannter Ursache nahm sie an einem unbekannten, aber wissenschaftlich schätzbaren Punkt der vorgegebenen Dimensionen Zeit (vor vielleicht 50000 Jahren) und Raum ihren Anfang. Mit wohl zunehmender Geschwindigkeit breitet sie sich in Richtung auf ein unbekanntes, aber irgendwann wahrscheinliches Ende aus.

 

Ihre Vergangenheit ist wegen der Flüchtigkeit menschlicher Gedanken nur so weit bekannt, wie diese in irgendeiner Form eine überlieferte Gestalt angenommen haben oder mit Hilfe wissenschaftlicher Überlegungen nachträglich vermutungsweise rekonstruiert werden können. Ihre Gegenwart besteht in den Gedanken und Werken aller an ihr teilnehmenden Menschen, ist in allen Einzelheiten aber wegen deren Menge für den Einzelnen nicht mehr wirklich erfassbar. Ihre Zukunft ist wie die Zukunft der Welt dem Menschen weder bekannt noch wirklich vorhersehbar.

 

In dieser Lage hat der Mensch sich für seine erkennbare Vergangenheit und Gegenwart stets um Übersicht bemüht. Für die Sprache ist dies einige Zeit nach Erfindung der Schrift in vielen Wörterbüchern geschehen, für die sich als Wegmarken für das Deutsche etwa nennen lassen der althochdeutsche Abrogans (mit rund 3670 deutschen Wörtern in etwa 14000 Belegen), das spätalthochdeutsche Summarium Heinrici (mit weit mehr als 4000 deutschen Glossen), Eberhard Gottlieb Graffs zwischen 1834 und 1842 vorgelegter althochdeutscher Sprachschatz (schätzungsweise 25000 Ansätze), Matthias Lexers Mittelhochdeutsches Wörterbuch (schätzungsweise 55000 Ansätze), Fritsche Closeners und Jakob Twingers (1408) Wörterbuch (10589 Ansätze), der Rusticanus terminorum (1482) (geschätzte 20000 Ansätze), Johann Christian Adelungs (1732-1806) Wörterbuch (58500 Ansätze), der Brüder Grimm Deutsches Wörterbuch des Wortschatzes von Luther bis Goethe mit 320000 Ansätzen, das Deutsche Rechtswörterbuch mit vielleicht 130000 Ansätzen, Friedrich Kluges Etymologisches Wörterbuch mit 11900 Ansätzen, die unter dem Namen Konrad Dudens von tüchtigen Verlegern vertriebenen Wörterbücher (z. B. Großes Wörterbuch der deutschen Sprache mit mehr als 200000 Ansätzen. Fremdwörterbuch mit 85000 Ansätzen), das Deutsche Fremdwörterbuch von Basler/Schulz (geschätzte 20000 Ansätze), das Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache mit knapp 100000 Ansätzen und vieles andere mehr. Da die Zeit stets weiterläuft, ist auf dieser wertvollen, aber nicht vollkommenen Grundlage in der Gegenwart eine zusätzliche Bilanz möglich und hilfreich.

 

Sie soll im Ergebnis als Deutsches Universalwörterbuch auf der Grundlage der bisherigen Literatur einschließlich des Zusammenfassenden Germanistischen Wörterbuchs (mit 332345 Absätzen) wie des Neuhochdeutsch-Germanistischen Wörterbuchs (mit 443822 Absätzen) erfolgen. Sie bedarf zur Verbesserung der selbstlosen Unterstützung sachkundiger Idealisten. Deswegen wird im Interesse der Allgemeinheit unter Wahrung des Urheberrechts an dieser Stelle eine unvollkommene Übersicht über den allgemein erfassten Bestand der deutschen Sprache in Form einer in viele3n Richtungen auszubauenden Grundstruktur zur Verfügung gestellt, die jedermann in der ihm möglichen Art und Weise in Richtung auf eine unerreichbare Vollkommenheit durch Mitteilung an den Verfasser (gerhard.koebler@uibk.ac.at) ergänzen kann.

 

Hilfreich ist dabei aus arbeitsökonomischen Gründen die Wahrung einer einheitlichen Struktur. Für sie empfiehlt sich die gleichmäßige Ordnung in die durch Strichpunkte abgeteilten Rubriken Lemma, Sprachangabe, grammatikalische Bestimmung, Bedeutungsangabe, Quelle, Verweise, Hinweise, Etymologie, Interferenz, Literatur und Sonstiges. Vielleicht führt ja ein glücklicher allererster und noch ganz unvollkommener Beginn am 11. 11. 11 um 11 Uhr 11 zu einem erfolgreichen Fortgang und glücklichen Ausgang.

 

Innsbruck                                                                   Gerhard Köbler