Kakoschke, Andreas, Die Personennamen in der römischen Provinz Gallia Belgica (= Alpha-Omega, Reihe A 255). Olms, Hildesheim 2010. IV, 565 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Der wertvolle, eine wichtige Lücke schließende, zeitlich auf die ersten drei nachchristlichen Jahrhunderte beschränkte Katalog des Verfassers, dessen gleichgerichtete Untersuchung über die Personennamen in der römischen Provinz Rätien (2008) in ZRG GA 128 (2011) vorgestellt wurde, bietet alle in der Gallia Belgica belegten Gentilnamen und Beinamen und die Namen von auswärts bezeugten Bewohnern aus der Provinz sowie einige sonst wegen eines begrenzten Aufenthalts in der Provinz hierher gehörige Namen. Die Sammlung beruht in erster Linie auf Steininschriften, während Belege aus der Literatur seltener sind. Regelmäßig ausgeschlossen blieben örtlich kaum zuordenbare Kleininschriften.

 

Erfasst sind die Gebiete von dreizehn gallischen Stämmen. Dies sind die Treveri, die Mediomatrici, die Remi, die Nervii, die Viromandui, die Atrebates, die Morini, die Menapii, die Catalauni, die Leuci, die Ambiani, die Bellovaci, die Silvanectes und die Suessiones. Eine Karte am Ende vermittelt die disbezügliche geographische Übersicht.

 

Geordnet sind die Namen alphabetisch, wobei Angaben zur Sprachzugehörigkeit beigefügt sind. Das Werk beginnt mit dem Gentilnomen Abullius (italisch) und endet nach 557 Gentilnomina und 1505 Cognomina mit Zurdiginus (thrakisch?). Ganz überwiegend sind die Gentilnamen einheimisch oder italisch, die Beinamen keltisch oder lateinisch (Einiges griechisch, Weniges semitisch und etruskisch, germanisch nur Haldavvo und Vellango, keltisch oder germanisch Atto, Dagillo, Dagillus, Gabso, Gaverius, Lemafto, Libo, lateinisch oder germanisch Marsus).

 

Innsbruck                                                                   Gerhard Köbler