Iustiniani
Institutiones / Justiniánské Instituce [Die Institutionen Justinians]. Übersetzung aus dem Lateinischen ins
Slowakische, Einleitung, Anmerkungen, Sachregister und Bibliographie v. Blaho,
Peter. Übersetzung aus dem Slowakischen, Vorwort, Ergänzung der
Anmerkungen, Personen- und Ortsregister sowie Revision des Textes v. Skřejpek,
Michal (= Fontes Iuris Romani, hg. v. Skřejpek, Michal).
Univerzita Karlova v Praze: Nakladatelství Karolinum, Prag 2010. 411 S. Besprochen von Inge Bily.
Es ist sehr zu begrüßen, dass mit
vorliegender lateinisch-tschechischer Ausgabe der Institutionen Justinians
durch Michal Skřejpek nun eine Übersetzung dieses für die europäische
Rechtsgeschichte bedeutsamen Textes ins Tschechische zur Verfügung steht. Nicht
nur unter tschechischen Studenten an rechtswissenschaftlichen Fakultäten wird
das Werk bereits reichlich Interessenten gefunden haben.
Bewusst knüpft M. Skřejpek an
die im Jahre 2000 erschienene
lateinisch-slowakische Ausgabe der Institutionen, besorgt von Peter Blaho[1], an
und übernimmt von dort auch die slowakische Einleitung (S. 7-15). Diese sei dem
tschechischen Nutzer ebenfalls ausdrücklich empfohlen, denn hier wird die
Beschreibung von Geschichte und Bedeutung der Institutionen mit der Darstellung
wesentlicher Stationen der Geschichte des römischen Rechts verbunden. Folgende
Schwerpunkte behandelt Peter Blaho in seiner Einleitung: I. (S. 9-12) Justinian
und das Corpus Juris Civilis; II. (S. 7-8) Theoretische Bearbeitungen
des römischen Rechts und römischrechtliche Schulen, vor allem die Schwerpunkte:
die Schule der Glossatoren, die Schule der Kommentatoren, die Humanisten und
die elegante Jurisprudenz, die naturrechtliche Schule und der Usus modernus
Pandectarum, die rechtshistorischen Schulen; III. (S. 12-13) Charakter und
Bedeutung der Institutionen, auch mit einer Vorstellung der Editionen und des
Systems der Institutionen; IV. (S. 13-14) Die Welt der Institutionen
Justinians, V. (S. 14-15) Die Herangehensweise an den lateinischen Text.
Auf diese Einleitung Peter Blahos zur
lateinisch-slowakischen Ausgabe folgt das Vorwort Michal Skřejpeks zu
seiner lateinisch-tschechischen Ausgabe (S. 16), einem Ergebnis langjähriger
Arbeit und enger Kooperation mit slowakischen Romanisten. Ein kurzer
historischer Abriss nennt bisher vorliegende Übersetzungen. Im Mittelpunkt des
Interesses stehen dabei selbstverständlich die Übersetzungen der Institutionen
ins Tschechische und Slowakische. Michal Skřejpek macht ebenfalls auf die
nicht zu unterschätzenden Unterschiede in der juristischen Fachterminologie
aufmerksam, die beim Vergleich der slowakischen und tschechischen Übersetzungen
aus dem Lateinischen hervortreten, und dies bei der bekanntermaßen großen
sprachlichen Nähe zwischen dem Slowakischen und Tschechischen. Zu vergleichen
sind hierzu z. B. die Termini: res
mobiles und res immobiles (z. B. S. 117, 307, 363), mutuum
(z. B. S. 249, 283) und commodatum (z. B. S. 107, 251), Pfandrecht
(z.B. S. 173, 251, 265).
Die Liste der verwendeten Abkürzungen
(S. 17) bildet den Abschluss der einleitenden Teile.
Alles nun folgende ist als
lateinisch-tschechische Gegenüberstellung angelegt, d. h. auf der linken Seite
steht jeweils der lateinische Text, auf der rechten die Entsprechung in
tschechischer Übersetzung, so: die Constitutio Imperatoriam Maiestate (S.
20/21-22/23), der Index titulorum (S. 24/25-29/30) und als Hauptteil die
Institutiones (S. 30/31-374/375) in ihrer Gliederung nach: Liber
primus (S. 30/31-90/91), secundus (S. 92/93-200/201), tertius (S.
202/203-294/295) und quartus (S. 296/297-374/375).
Den Abschluss dieses gelungenen und
dazu ansprechend gestalteten Bandes, der es dem tschechischen Nutzer
ermöglicht, neben dem lateinischen Original der Institutionen nun auch die
Übersetzung in seine Muttersprache zu benutzen, bilden Bemerkungen zur Edition
der Quellen des römischen Rechts (S. 376), ein Personen- und Ortsregister (S.
376-380), ein Sachregister (S. 381-402) sowie eine Auswahlbibliographie (S.
403-410).
Nach diesem ersten Band kann man sich
auf weitere Publikationen aus der neu begründeten Reihe „Fontes Iuris Romani“,
herausgegeben vom Verlag der Karlsuniversität in Prag, freuen. In Vorbereitung
bzw. geplant sind u. a. 3 Bände einer Textauswahl aus den Digesten Justinians,
weiterhin die Sententiae Pauli, die leges regiae, die Lex XII
tabularum und die Tituli ex corpore Ulpiani.
Leipzig Inge
Bily