In the embrace of France - the law of nations and constitutional law in the French satellite states of the Revolutionary and Napoleonic Age (1789-1815) - acts of the international conference held at Tilburg University on 27 & 28 April 2006, hg. v. Jacobs, Beatrix/Kubben, Raymond/Lesaffer, Randall (= Studien zur Geschichte des Völkerrechts 18). Nomos, Baden-Baden 2008. 175 S. Besprochen von Gerhard Köbler.
Das schmale, aber gehaltvolle Werk ist zwei Jahre nach der zugehörigen Tagung erschienen. Leider konnte der Verlag kein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellen. Deswegen muss der Herausgeber in wenigen Zeilen darauf hinweisen.
In seiner kurzen Einführung weist der 1968 geborene Randall Lesaffer, Jurist und Historiker, seit 1999 Professor für Rechtsgeschichte in Tilburg, mit seinen beiden Kollegen Mitglied der Tilburg Research Group on the History of International Law, darauf hin, dass im Rahmen der Befassung mit der rechtlichen Stellung der von Frankreich abhängigen Staaten während der Zeit der französischen Revolution und der Herrschaft Napoleons die Zweihundertjahrfeier des Königreichs Holland samt der Thronbesteigung durch Napoleons jüngeren Bruder Louis im Juni 1806 den konkreten Anlass der Tagung bildete. Sie sollte freilich nicht auf dieses Ereignis allein beschränkt sein. Vielmehr sollte die rechtliche Struktur Europas unter dem Einfluss der Revolution und Napoleons insgesamt ins Auge gefasst werden.
Dem dienen in unterschiedlicher Art und Weise alle zwölf bei dieser Gelegenheit vorgetragenen Studien, die der Sammelband der Allgemeinheit zur Verfügung stellt. Sie betreffen etwa die Entstehung der batavischen Verfassung von 1798, das Niederländische Interesse an amerikanischen Verfassungsentwicklungen, die Lüttcher Revolution von 1789-1791, die Revolution in Brabant, die deutschen Reaktionen, die Verfassungsentwicklung in Berg, die Arbeiten Matteo Galdis, die Bedeutung von Direktorium und Konsulat dieser Zeit, die Stellungnahmen Georg Friedrich von Martens’, französische Seerechtsentscheidungen oder die formal gleiche Stellung der Batavischen Republik im französisch-englischen Friedensvertrag. Auf diese Weise werden innerhalb eines weit gespannten rechtlich-politischen Rahmens vielfältige neue Erkenntnisse erzielt.
Innsbruck Gerhard Köbler