Gray, Richard T., Money Matters. Economics and the German Cultural Imagination 1770-1850. University of Washington Press, Seattle 2008. 476 S. Besprochen von Gerhard Köbler.
Der 1952 geborene, an der Universität von Virginia germanistisch ausgebildete Verfasser ist als Professor der Germanistik an der Universität Washington tätig. Er ist bereits seit 1977 durch verschiedene Beiträge und Werlken etwa zu Lessing, Nietzsche oder Kafka hervorgetreten. 1995 veröffentlichte er Stations of the divided subject an Hand der deutschen bürgerlichen Literatur zwischen 1770 und 1914, 2005 Überlegungen zu deutschen Physiognomielehren zwischen Lavater und Auschwitz.
Im vorliegenden Werk thematisiert er das Verhältnis von Wirtschaft und Literatur im deutschen Raum in der Zeit des frühen Liberalismus. Dazu gliedert er seine Untersuchungen in zwei gleich gewichtige Teile. Teil 1 befasst sich mit der Beziehung zwischen Wirtschaft und geistiger Kultur, Teil 2 mit wirtschaftlichen Vorgängen innerhalb der Literatur.
Im Einzelnen geht er dabei näher auf Adam Müller, Johann Gottlieb Fichte, die Physiokraten, Johann Heinrich Jung-Stilling, Adalbert von Chamisso, Annette von Droste-Hülshoff und Adalbert Stifter ein. Im Ergebenis stellt er durchaus gewisse Verbindungen fest, wie etwa die Parallelität des Übergangs von der agrarischen zur frühindustriellen Gesellschaft zum Wechsel vom bloßen Metallgeld zum Papiergeld und zum Aufblühen von Literatur und Philosophie. Bereichert werden diese verständlichen, das Recht nur ganz am Rande tangierenden Gedankengänge durch angehängte Anmerkungen, eine vielfältige Bibliographie und einen Index von Aaron (in der Judenbuche) bis zu Zwölf Reden über die Beredsamkeit (Müllers).
Innsbruck Gerhard Köbler