Girndt, Uwe, Das Justizdrama des Carl Hau - eine Hypothese zur Ermordung von Josephine Molitor am 6. November 1906 in Baden-Baden. Helmesverlag, Karlsruhe 2009. 217 S. Besprochen von Gerhard Köbler.
In Baden-Baden wurde am 6. November 1906 die Medizinalratswitwe Josephine Molitor erschossen. Wegen dieser Tat wurde ihr Schwiegersohn, der in Großlittgen am 3. 2. 1881 als Sohn eines Bankdirektors geboren, in Tivoli in Italien am 5. 2. 1926 gestorbene, zeitweise an Lungentuberkulose erkrankte, in Washington D. C. zum Bachelor of Law graduierte und als Anwalt wirkende Karl (oder amerikanisch Carl) Hau auf Grund von Indizien zum Tode verurteilt, dann zu lebenslanger Zuchthausstrafe begnadigt und nach 17 Jahren Haft auf Bewährung freigelassen, doch wurde die Aussetzung der Strafe nach Veröffentlichung zweier Bücher Haus (Das Todesurteil, Lebenslänglich) im Ullstein-Verlag 1925 widerrufen. Der wissenschaftlich bisher nicht hervorgetretene Verfasser entwickelt für den trotz verschiedener Urteile nicht eindeutig geklärten, aber Leser noch immer durchaus interessierenden Fall eine eigene, abweichende, mit Literaturverzeichnis und Anmerkungen versehene These, für die jedermann die Möglichkeit gegeben wird, die vielfältigen Verwicklungen zu verfolgen und selbst kritisch zu beurteilen.
Innsbruck Gerhard Köbler