Gerste, Ronald D., Roosevelt und Hitler. Todfeindschaft und totaler Krieg. Schöningh, Paderborn 2011. 312 S. 16 S. Bildteil. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Der 1957 geborene, nach dem Studium von Humanmedizin und Geschichte an der Universität Düsseldorf mit einer Dissertation über die Entwicklung der Anästhesie im Spiegel der medizinischen Fachzeitschriften des 19. Jahrhunderts promovierte, seit 2001 als hauptberuflicher Wissenschaftskorrespondent und Sachbuchautor in Washington, D. C. lebende Verfasser ist bereits durch eine ganze Reihe von an ein weiteres Publikum gerichteten

Darstellungen hervorgetreten. Folgerichtig stellt er nun Vereinigte Staaten von Amerika und Deutsches Reich zwischen 1933 und 1945 gegenüber. Personifiziert ist der Gegensatz in dem etwas größeren Roosevelt (oben) und dem etwas kleineren Hitler (unten) auf dem Umschlagbild.

 

Beide kommen etwa gleichzeitig zu Beginn des Jahres 1933 an die Macht. Beide sterben im April 1945 im Abstand von nur wenigen Tagen. Trotz dieser äußeren Gemeinsamkeiten bestehen politische Unterschiede, wie sie größer kaum sein könnten, so dass das gegenseitige Verhältnis sich einleuchtend plakativ als Todfeindschaft beschreiben lässt.

 

Der Verfasser reiht insgesamt 20 Abschnitte in etwa chronologisch aneinander und geht dabei davon aus, dass Roosevelt die von Hitler ausgehende Gefahr früher als viele andere erkannte und sein Land zielstrebig auf die ihm unvermeidlich erscheinende Auseinandersetzung mit dem Deutschen Reich vorbereitete. Deutlich wird dabei das ambivalente Verhältnis beider Politiker zu Josef Stalin herausgearbeitet, den keiner von beiden je nach Bedarf scheute. 16 Abbildungen, einige Anmerkungen, eine Zeittafel, eine Bibliographie und ein Personenregister von Armour bis Zangara runden die flüssig und eingängig formulierten Darlegungen ab.

 

Innsbruck                                                        Gerhard Köbler