Die Urkunden Friedrichs II. 1218-1220, bearb. v. Koch, Walter unter Mitwirkung von Höflinger, Klaus/Spiegel, Joachim/Friedl, Christian (= Monumenta Germaniae Historica. Die Urkunden der deutschen Könige und Kaiser, Bd. 14, Teil 3). Hahnsche Buchhandlung, Hannover 2010. XCI, 869 S., 32 S. Abb. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Der Staufer Friedrich II. (Jesi bei Ancona 26. 12. 1194-Castel Fiorentino bei Lucera 13. 12. 1250) ist als stupor mundi für das Heilige Römische Reich und sas gesamte Europa von hervorragender Bedeutung. Deswegen besteht an den ihn betreffenden Quellen großes allgemeines Interesse, in das die Urkunden eingebunden sind, deren Edition das bisher umfangreichste Vorhaben im Rahmen der deutschen Kaiserdiplomatik darstellt. Aus diesem Grunde ist es besonders erfreulich, dass nach der Vorlage des ersten Teilbandes im Jahre 2002 und des zweiten Teilbandes im Jahre 2007 (s. dazu ZRG GA 127 [2010]) bereits 2010 ein dritter Teilband vorgelegt werden konnte und deswegen die Wissenschaftliche Kommission der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften dem erfolgreichen Unternehmen auf Antrag des emeritierten Ordinarius für geschichtliche Hilfswissenschaften in München eine Förderungslaufzeit bis in das Jahr 2034 in Aussicht gestellt hat.

 

Der dritte Teilband umfasst die Zeit von Januar 1218 bis zum August 1220, die noch zum ersten und längsten Aufenthalt des Königs nördlich der Alpen gehört. Für diesen Abschnitt ließen sich insgesamt 231 Urkundennummern ermitteln. Sie beginnen mit einem in Wimpfen am 3. Januar für den Deutschen Orden in Wiederholung einer Verfügung von 1216 gewährten Diplom (Nr. 427) und enden mit einer Bestätigung eines Zehnten für das Domkapitel zu Troia im Lager bei Innsbruck im August 1220 (Nr. 657) sowie einem Nachtrag wegen des Priorats von Offenbach (Nr. 303a).

 

Der kurzen Vorrede des Bearbeiters, welche die Unterstützung durch das eingespielte Team seiner Mitarbeiter zu Recht besonders unterstreicht, folgt eine ausführliche Einleitung zu den in den Teilbänden 2 und 3 erfassten 488 Urkunden (davon 258 in Urschrift oder als angebliches Original in 99 Archiven und Bibliotheken, darunter 32 bzw. 35 in München) des Zeitraums von September 1212 bis Ende August/Anfang September 1220, die fast das Dreifache der für den Zeitraum zwischen dem Ende des Jahres 1198 und dem August 1212 bekannten Urkunden ausmachen und bisher erkennbar schlechter ediert waren. Sehr sorgfältig werden Kanzlei und äußere wie innere Merkmale der Urkunden beschrieben. Zusammen mit den mehr als 34 Abbildungen und den von S. 453 bis zum Ende reichenden Verzeichnissen und Registern bietet der Band eine vorzügliche Leistung, deren planmäßiges Fortschreiten im Interesse der Allgemeinheit sehr zu hoffen und wünschen ist, damit eine bisher bestehende bedeutende Editionslücke rasch und gut geschlossen werden kann.

 

Innsbruck                                                                   Gerhard Köbler