Die Staufer und Italien. Drei Innovationsregionen im mittelalterlichen Europa, hg. v. Wieczorek, Alfred/Schneidmüller, Bernd/Weinfurter, Stefan, Band 1 Essays. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2010. 424 S. Besprochen von Gerhard Köbler.
Bereits 2009 haben die Herausgeber das Werk Verwandlungen des Stauferreichs. Drei Innovationsregionen im mittelalterlichen Europa, hg. v. Schneidmüller, Bernd/Weinfurter, Stefan/Wieczorek, Alfried. Theiss, Stuttgart 2009. 496 S., Abb. (Besprochen von Gerhard Köbler. ZRG GA 129 2012 30. IT) vorgelegt. In Parallele dazu bieten sie einen beeindruckend ausgestatteten Katalog mit zugehörigen Essays. Davon gliedert sich der Essayband in die sechs Abteilungen Staufermythen, Aufstieg einer Familie, Italien als Vorbild und Faszination, drei Kraftregionen, gelebte Vielfalt und Verwandlungen des Stauferreichs.
Sie enthalten insgesamt 42 Einzelbeiträge. Sie sind in ihrer Breite und Vielfalt kaum zu übertreffen. Sie beginnen mit Heilserwartung und Wiederkehrglaube (Alexander Schubert) und enden mit konkurrierenden Herrschaftskonzepten und Ordnungsvorstellungen in den Stauferreichen nördlich und südlich der Alpen (Stefan Weinfurter).
Aus subjektiver Sicht lässt sich etwa Stefan Burkhardts Betrachtung der Anfänge der Staufer nördlich der Alpen mit den normannischen Wurzeln im Süden hervorheben. Für die Macht des Wissens dieser Zeit sind Bologna und Neapel von besonderer Bedeutung. Als wichtige Grundlage eines allgemeinen, in vielen Abbildungen veranschaulichten Aufschwungs lässt sich die Monetarisierung Europas in staufischer Zeit (Bernd Kluge) verstehe - wüssten die Staufer, von dieser umfassenden Weise heutigen Gedenkens an sie, wären sie sicher ebenso erfreut wie die gegenwärtige Geschichte über sie und ihre glanzvollen, wenn auch nicht in jeder Hinsicht erfolgreichen Taten.
Innsbruck Gerhard Köbler