Content and Meaning of National Law in the Context of Transnational Law, hg. v. Snijders, Henk/Vogenauer, Stefan. Sellier, München 2009. XII, 222 S. Besprochen von Gerhard Köbler.
Angesichts der fortschreitenden Globalisierung werden die Beziehungen zwischen nationalem Recht und transnationalem Recht zunehmend bedeutsamer. Deswegen ist es sehr zu begrüßen, dass sich die Wissenschaft dieser Thematik mit wachsendem Interesse annimmt und beispielsweise die Rechtsfakultäten der Universitäten Oxford und Leiden dazu in Leiden vom 25. bis 27. September eine eigene internationale Tagung abgehalten haben. Deren Beiträge veröffentlichen die Herausgeber ziemlich zeitnah im vorliegenden schmalen, ohne ein besonderes Sachregister veröffentlichten Band.
Nach einer allgemeinen Einführung der Herausgeber vereint er insgesamt 12 detaillierte Studien. Sie beginnen mit einigen von Evert Alkema angesprochenen Verfahrensweisen und Verfassungsfragen der Verbindung internationalen Rechts mit jeweiliger nationalstaatlicher Rechtsordnung und enden mit der Untersuchung des White Paper on Damages Actions for Breach of the EC Antitrust Rules durch Erik-Jan Zipro. Dazwischen werden vor allem der Einfluss der europäischen Konventionen auf die Auslegung des nationalen Rechts, des Rechts der Europäischen Union und das soft transnational law erörtert.
Insgesamt zeigt dieser Überblick über verschiedene Arten transnationalen Rechtes und ihre unterschiedlichen Einflüsse auf das nationale Recht exemplarisch die bedeutende Wirkung des transnationalen Rechts auf das nationale Recht in der Europäischen Union und im Europarat. Darüber hinaus werden auch die verschiedenen Arten der Anwendung und Auslegung nationalen Rechts infolge Berücksichtigung transnationalen Rechts durch Gesetzgeber und Gerichte deutlich. Dadurch werden Fragen modernster Entwicklungen in Zivilprozessrecht, Vertragsrecht, Gesellschaftsrecht und Wettbewerbsrecht in einnehmender Weise dargestellt und weiter gefördert.
Innsbruck Gerhard Köbler