Wunder, Bernd, Kleine Geschichte des Herzogtums Württemberg (= Regionalgeschichte - fundiert und kompakt). Braun/DRW-Verlag. Leinfelden-Echterdingen 2009. 213 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Württemberg ist die 1081/1092 erscheinende Burg bei Esslingen, nach der sich Grafen benennen, welche die Landesherrschaft im östlichen Teil Schwabens erreichen, der bis 1951/1952 als selbständige politische Einheit währte, ehe er im größeren Bundesland Baden-Württemberg aufging. Bernd Wunder trat bereits 1971 durch seine Dissertation über Frankreich, Württemberg und den Schwäbischen Kreis während der Auseinandersetzungen über die Reunionen (1679-1697) als Sachkenner seiner Geschichte hervor und wirkte von 1977 bis 2003 als Professor für neuere Geschichte an der Universität Konstanz mit Forschungsschwerpunkten in der Geschichte der deutsch-französischen Beziehungen sowie der Verfassungsgeschichte und der Verwaltungsgeschichte des 17. bis 19. Jahrhunderts. In der vorliegenden Darstellung kehrt er zu den Anfängen zurück.

 

Dementsprechend beginnt auch der mit einem Ausschnitt aus der Allianztafel der Häuser Habsburg und Württemberg von 1612 geschmückte Band mit den im Dunkeln gesehenen Anfängen der Dynastie der Grafschaft Württemberg und der raschen territorialen Expansion. Dem folgen die Begründung des Herzogtums, die Krise der Dynastie unter Herzog Ulrich am Beginn des 16. Jahrhunderts, die innere Festigung des Herzogtums seit Herzog Christoph, Kriege ohne Ende im 17. Jahrhundert, Land und Leute einschließlich Räuberbanden und Hexen, das Zeitalter des Absolutismus mit Kurwürde und Soldatenhandel und der Beginn einer neuen Epoche seit der französischen Revolution. Neben zahlreichen Abbildungen runden eine Zeittafel und Literaturhinweise das gut lesbare, informative Werk, das die Entwicklung der württembergischen Geschichte ab 1806 und ab 1918 anscheinend eigenen Darstellung(en) vorbehält, angenehm ab.

 

Innsbruck                                                                               Gerhard Köbler