Repräsentationen von Kriminalität und öffentlicher Sicherheit. Bilder, Vorstellungen und Diskurse vom 16. bis zum 20. Jahrhundert, hg. v. Härter, Karl/Sälter, Gerhard/Wiebel, Eva (= Studien zu Policey und Policeywissenschaft). Klostermann, Frankfurt am Main 2009. VIII, 636 S. Besprochen von Dieter Kugelmann.
Der Tagungsband dokumentiert Vorträge, die auf einer von den Arbeitskreisen „Historische Kriminalitätsforschung“ und „Polizey/Polizei im vormodernen Europa“ veranstalteten Tagung gehalten wurden. Die Beiträge schlagen den Bogen vom 16. bis zum 21. Jahrhundert. Dabei werden Bilder und Bildnisse in ihren Aussagen zu Sicherheit und Sicherheitsdiskursen erörtert. Einen ersten Schwerpunkt bildet die frühe Neuzeit mit den Sachfragen der Hexerei, den Bildern soldatischer Kriminalität und Bildern der Wilderei. Sie vereinen druckgeschichtliche, historisch-allgemeine und rezeptionsgeschichtliche Erörterungen. Der Band wendet sich dann dem 18. Jahrhundert zu, etwa mit der Behandlung der Bilder krimineller Karrieren. Das 20. Jahrhundert bildet den Schwerpunkt des Bandes und die Klammer für die Mehrzahl der Beiträge. Demagogenverfolgung, das Bild des Vagabunden, Polizeibilder und Verbrecherbilder oder aber auch spezifische Fallgestaltungen wie die Gewaltdarstellung am Beispiel des Falles Fritz Haarmann lassen vielfältige Einblicke in die mediale Repräsentation von Sicherheitsfragen und Fällen von Sicherheitsverstößen zu. Den Abschluss bilden Beiträge zum Wandel sicherheitsrechtlicher Dogmatik und zu Konzepten der sog. „sicheren Stadt“ in der britischen Stadtpolitik. Die Beiträge sind nicht alle in gleicher Intensität mit Bildern und Abbildungen versehen. Dennoch erweist sich der Band als anschauliche Zusammenfassung medialer Repräsentation von Kriminalität und öffentlicher Sicherheit.
Münster Dieter Kugelmann