Kirchmayr, Birgit, Kultur- und Freizeiträume in Linz im 20. Jahrhundert. (= Linz im 20. Jahrhundert = Historisches Jahrbuch der Stadt Linz 2005/2006). Archiv der Stadt Linz. Linz 2008. 253 S. Besprochen von Gerhard Köbler.
Am 13. Juni 1985 beschlossen die europäischen Gemeinschaften auf Vorschlag der Kulturministerin Griechenlands (Melina Mercouri) zwecks Stärkung der europäischen Integration die jährliche Benennung einer europäischen Kulturstadt, als welche Athen, Florenz, Amsterdam, West-Berlin, Paris, Glasgow, Dublin, Madrid, Antwerpen, Lissabon, Luxemburg, Kopenhagen, Thessaloniki und Stockholm einander folgten. Ab 1999 wurden Weimar, Avignon, Bergen, Bologna, Brüssel, Helsinki, Krakau, Prag, Reykjavik, Santiago de Compostela, Porto, Rotterdam, Salamanca, Graz (teilweise nebeneinander) Kulturhauptstadt Europas, ab 2004 Lille, Genua, Cork, Patras, Luxemburg, Sibiu, Liverpool, Stavanger, Vilnius, Essen und Linz an der Donau (2009) europäische Kulturhauptstadt. Im Zusammenhang damit ist die Untersuchung der als Universitätsassistentin am Institut für neuere Geschichte und Zeitgeschichte der Universität Linz tätigen Verfasserin zu sehen, die ausgehend vom unermüdlichen Versuch der Überwindung einer Etikettierung (Linz - Provinz) Kulturzeiten (Beginn des 20. Jahrhunderts, Nationalsozialismus, Gegenwart) und Kulturräume und Freizeiträume (Musik, Theater, Kino, Museum, bildende Kunst, Literatur, Kinderkultur, Natur, Sport, öffentlicher Raum) unter Verwendung zahlreicher Abbildungen darstellt und am Ende als Ziel des weiteren Wegs der Kulturstadt Linz die Überwindung von Etikettierungen vorschlägt, obwohl die Donau auch weiterhin durch (die Donaustadt) Linz fließen werde.
Innsbruck Gerhard Köbler