Karlsruhe nach dem Zweiten Weltkrieg. Unbekannte Photographien von Albiker, Carl, mit einer Einführung v. Kleinmanns, Joachim (= Katalog zur Ausstellung des saai in der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe vom 25. September-13. November 2010. Braun/DRW-Verlag Weinbrenner GmbH & Co. KG, Karlsruhe/Leinfelden-Echterdingen 2010. 96 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Das einer Legende zufolge von Markgraf Karl-Wilhelm von Baden-Durlach nach einem Sonnentraum am 17. Juni 1715 gegründete Karlsruhe hat sich wegen der Unwägbarkeiten von Kriegen und Föderalismus in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zur Residenz des Rechts der Bundesrepublik Deutschland entwickelt. Wer es trotz seiner einstigen und heutigen Lichtgestalt in dunklen Augenblicken von Bomben entstellt sehen wollte, konnte dies im Rahmen einer Ausstellung des Südwestdeutschen Archivs für Architektur und Ingenieurbau in der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe vom 25. September-13. November 2010 an Hand unbekannter Photographien des Kunsthistorikers und Photographen Carl Albiker (1905-1996) tun, der etwa 7000 Negative im Großformat und rund 330000 Kleinbildnegative hinterließ. Im zugehörigen Katalog bietet Joachim Kleinmanns eine Würdigung Albikers, an die in acht Themenblöcken fast 100 bisher unbekannte Photographien der Jahre 1948 bis 1955 von mehr als 30 Karlsruher Bauwerken angeschlossen werden, die einen Blick in eine längst vergangene, teilweise zur Seite geräumte und teilweise aufwendig restaurierte Vergangenheit ermöglichen.

 

Innsbruck                                                                   Gerhard Köbler