Walter, Peter, „Reformationsgeschichtliche Studien und Texte”. Vergangenheit und Zukunft einer wissenschaftlichen Reihe (= Katholisches Leben und Kirchenreform im Zeitalter der Glaubensspaltung 68). Aschendorff, Münster 2008. 82 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Im Jahre 2006 konnte die von der 1917 gegründeten Gesellschaft zur Herausgabe des Corpus Catholicorum betreute Reihe der reformationsgeschichtlichen Studien und Texte ihr hundertjähriges Jubiläum feiern. Bei der Mitgliederversammlung in Regensburg am 25. September 2006 wurde dieses Anlasses gedacht. Der aus diesem Anlass gehaltene Vortrag liegt nunmehr gedruckt vor.

 

Er beginnt mit dem Satz ,Ich würde es im Interesse der geschichtlichen Wahrheit sehr bedauern, wenn Sie das falsche Wort benützen würden, es handelt sich dabei nicht um ein Wort, sondern um eine Auffassung, die der katholischen direkt entgegengesetzt ist’. Der Satz stammt aus einem Brief des Papsthistorikers Ludwig Pastor (1854-1928) an den Bonner Privatdozenten Joseph Greving vom 2. Januar 1906. Er betrifft das Wort Reformation in dem von Greving Pastor am Neujahrstag 1906 mitgeteilten Plan  der Begründung einer Reihe reformationsgeschichtlicher Studien und Texte.

 

Joseph Greving hat sich durch die Ablehnung Pastors nicht von seinem Plan abhalten lassen. Der Erfolg hat ihm Recht gegeben. Seit Joseph Grevings Arbeit über Johann Eck als junger Gelehrter (1906) sind 152 Bände der Reihe reformationsgeschichtliche Studien und Texte erschienen.

 

Der Festvortrag  verfolgt sehr sorgfältig die Gründung der Reihe, die Gründung der Gesellschaft zur Herausgabe des Corpus Catholicorum, die Nachfolger Grevings im Vorsitz der Gesellschaft und als Herausgeber und die Reihe mit ihren inhaltlichen Schwerpunkten. Am Ende stehen die wahrscheinlichen erfreulichen Zukunftsperspektiven. Der Anhang des mit einem Bildnis Grevings geschmückten, dem Anlass würdigen Bändchens bietet die Satzung  der Gesellschaft zur Herausgabe des Corpus Catholicorum e. V. und listet alle Veröffentlichungen übersichtlich auf, so dass die Zwischenbilanz eine gute Grundlage für den weiteren Ausbau bieten kann.

 

Innsbruck                                                                   Gerhard Köbler