Urkunden des Klosters Wormeln, bearb. v. Müller, Helmut (= Veröffentlichungen der historischen Kommission für Westfalen 37 = Westfälische Urkunden [Texte und Regesten] 10). Aschendorff, Münster 2009. 404 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

In dem 2 Kilometer südwestlich der Altstadt Warburgs (in Nordrhein-Westfalen) an der Twiste gelegenen Dorf Wormeln stifteten nach der erhaltenen Gründungsurkunde die vier Söhne Graf Albrechts III. von Everstein am 11. 5. 1246 unter Übertragung der Pfarrkirche Sankt Simon und Juda ein nach den Benediktsregeln lebendes Kloster für Frauen des grauen Ordens, dessen Mitglieder vorwiegend aus ministerialischen und bürgerlichen Familien kamen. Allmählich wurde das Kloster größter Grundeigentümer des Dorfes und erlangte auch Güter darüber hinaus. Am 16. 9. 1810 wurde es in Westphalen aufgehoben, wobei die Kirche an die Pfarrgemeinde gelangte und das Gut durch Verkauf an Adolph von Heppe und Sophie Cnyrim kam.

 

Über diese Entwicklung bietet die Einführung des Herausgebers knapp und klar eine gute Unterrichtung. Den Urkundenbestand des Klosters mit insgesamt 536 Urkunden schildert er als gut überliefert, da größere Verluste nicht erkennbar sind. Er beginnt mit 24 Ausfertigungen und 4 kopial überliefertenUrkunden des 13. Jahrhunderts und endet mit 5 Urkunden des beginnenden 19. Jahrhunderts.

 

Im Anschluss hieran veranschaulichen verschiedene Abbildungen den Text. Die Edition gibt alle als Ausfertigungen und Abschriften überlieferten Urkunden bis 1350 im vollen Text. Danach wird für weniger Wichtiges auch das Regest verwendet.

 

Am Beginn steht die lateinische Gründungsurkunde. Den Schluss bildet ein Regest über die Finanzierung eines Beitrags zu einer neuen Staatsanleihe. Umfangreiche Verzeichnisse erschließen die sorgfältie Ausgabe sehr gut (z. B. ius advocatie, ius dominii, ius hereditarium, ius perpetuum, ius pheodale, ius pheodi, ius proprietatis, ius proprium, ius successionis, ius successivum vel hereditarium).

 

Innsbruck                                                                               Gerhard Köbler