Hundertfünfzig (150) Jahre Amtsgericht Freiburg - Festschrift 1857-2007, hg. v. Kummle, Thomas. Selbstverlag, Freiburg im Breisgau 2007. 147 S. Besprochen von Gerhard Köbler.
Am 18. Juli 1857 wurde in Erfüllung eines Versprechens der badischen Verfassung von 1818 und als Folge der revolutionären Unruhen des Jahres 1848 durch Verordnung des Großherzogs Friedrich I. von Baden auch das Amtsgericht Freiburg im Breisgau geschaffen. 150 Jahre danach konnten nach den Worten des Oberlandesgerichtspräsidenten Münchbach mehr als 1000 Bürgerinnen und Bürger in einer Justiznacht und einer Jubiläumsausstellung das Amtsgericht Freiburg als offenes, modernes, leistungsstarkes Gericht im Dienst der Rechtspflege für den Bürger erleben. Zur Feier und Erinnerung dieser Ereignisse ist eine eigene Festschrift erschienen, in die der derzeitige Präsident umsichtig einleitet.
Gegliedert ist sie in zwei ungleiche Teile. Davon umfasst der zweite Teil die Beschäftigten des Amtsgerichts Freiburg im Jahre 2007 in den Fachbereichen Zivilrecht, Familienrecht, Strafrecht, Jugendstrafrecht, freiwillige Gerichtsbarkeit, in der Verwaltung, im Registergericht, in der Insolvenz- und ZVG-Abteilung, in der Infothek und Wachtmeisterei, im Ausbildungszentrum, im Reinigungsdienst und in der Gerichtsvollzieher und Gerichtsvollzieher-Verteilerstelle (mit Abbildungen). Außerdem werden die Eröffnung der Jubiläumsausstellung und die Justiznacht beschrieben.
Der erste Teil enthält elf einzelne Beiträge. Sie betreffen 150 Jahre Amtsgericht Freiburg (Heinz Müller-Dietz), die Geschichte des Amtsgerichtsgebäudes an der Ecke Holzmarkt-Kaiser-Joseph-Straße (Jochen Teigeler), das Ausbildungszentrum, die Personalvertretung, einen statistischen Rückblick (Holger Jäckel), die Personal- und Geschäftsentwicklung von 1996 bis 2006, die Eidesleistung vor 150 Jahren (Wilhelm Güde), den Großherzog (Wilhelm Güde), einen Salpeterer (Wilhelm Güde), den Mordprozess Tillessen (Thomas Kummle) und den Rosenstreit (Sybille Wermelskirchen). Im Anhang sind Auszüge aus dem neuen badischen Advokaten von 1871, die Namen der Vorstände seit 1857 und eine kurze Zeittafel der badischen Geschichte beigefügt, so dass insgesamt ein buntes lebendiges Bild von der Eingangsebene der badischen Justiz geschaffen wird.
Innsbruck Gerhard Köbler