Fünfzig (50) Jahre Römische Verträge. Geschichts- und Rechtswissenschaft im Gespräch über Entwicklungsstand und Perspektiven der Europäischen Integration, hg. v. Schulze, Reiner/Walter, Christian (= Jus internationale et Europaeum 19). Mohr (Siebeck), Tübingen 2008. VII, 101 S. Besprochen von Dieter Kugelmann.

 

Der Tagungsband dokumentiert die Beiträge einer Konferenz des Jahres 2007 aus Anlass des 50-jährigen Jubiläums der Römischen Verträge. Diese sind eine Erfolgsgeschichte. In den Beiträgen werden aber auch kritische Ansätze deutlich und im Hinblick auf die Zukunftsaussichten spiegeln sich Erwartungen und Befürchtungen wider, die inzwischen Bestätigung erfahren haben. Der Ausgangspunkt der Beiträge ist an den Grundlagen orientiert. Die Hälfte der Autorinnen und Autoren sind öffentlich-rechtliche Richterinnen, Richter und Wissenschaftler, die andere Hälfte sind Historiker. Der Festvortrag der Tagung stammte vom Präsidenten des Europäischen Gerichtshofes, Vassilios Skouris. Die Kurzbeiträge Gertrude Lübbe-Wolfs und Jochen A. Froweins bilden ihre Stellungnahmen in der Podiumsdiskussion ab. Eindrucksvoll runden die historisch orientierten Beiträge von Rainer Hudemann, Wilfried Loth und Jürgen Elvert zu Grundfragen der europäischen Integration den Band ab. Hilfreich ist das Stichwortverzeichnis und die ausführliche Einleitung der Herausgeber verdient besondere Hervorhebung. Der sorgfältig gearbeitete Band vereint unterschiedliche Sichtweisen auf zentrale Strukturen und Probleme der Europäischen Gemeinschaften und der Europäischen Union. Die Rolle der Geschichtswissenschaft in der Erforschung der EU nimmt zu. In ihrer aktuellen Gestalt und zukünftigen Entwicklung kann die Europäische Union nur interdisziplinär umfassend analysiert werden. Zu diesem Prozess der Analyse leistet der vorliegende Band einen wertvollen Beitrag.

 

Münster                                                                                  Dieter Kugelmann