Die Beratungen des Fürstenrates in Osnabrück. Teil 6 Juni-Juli1648, bearb. v. Brunert, Marie-Elisabeth (= Acta Pacis Westphalicae. Serie III, Abteilung A, Protokolle, Band 3, Teil 6). Aschendorff, Münster 2009. CXIII, 574 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Der Teilband 6 der Osnabrücker Fürstenratsprotokolle setzt den mit dem 17. Juni 1648 schließenden Vorgängerband unmittelbar fort. Behandelt werden auf den anschließenden Sitzungen die schwedische Militärsatisfaktion, die Amnestie und Restitution in den kaiserlichen Erblanden und die Direktiven für den Vollzug des Friedens. Dabei vermittelten die Reichsstände, indem sie in den kaiserlich-schwedischen Verhandlungen Kompromisse unterbreiteten und Textvorschläge ausarbeiteten.

 

Bis zum 10. Juli 1648 verhandelten die Reichsstände mit Schweden um die Einzelheiten der fünf Millionen für die Militärsatisfaktion bewilligter Reichstaler. Erst nach Erzielung einer diesbezüglichen Einigung willigten die Schweden in die Wiederaufnahme ihrer Konferenzen mit den Kaiserlichen ein. Auch bei einer erneuten Abbruchsdrohung am 13. Juli wegen unterschiedlicher Haltung beider Seiten zur erbländischen Amnestie und Restitution fanden reichsständische Delegierte eine kompromissfähige Gestaltung.

 

Am Ende verabschiedeten Fürstenrat und die beiden anderen Kurien schließlich eine Fassung für die beiden letzten Artikel des Instrumentum Pacis Osnabrugense. Sie überreichten die Fassung am 27. Juli 1648 den Kaiserlichen und den Schweden und berichteten am 27. Juli 1648 im Plenum der Kurien. Mit dieser Sitzung endet der Teilband 6 mit insgesamt 30 Protokollen.

 

Diese von Maximilian Lanzinner im Vorwort ganz kurz zusammengefassten Vorgänge legt die Bearbeiterin in ihrer umsichtigen Einleitung ausführlich dar. Dem schließt sich die sorgfältige Edition der Nummern 176 bis 205 an. Ein vorläufiges Personenregister von Adami bis Zell am Harmersbach und ein Verzeichnis der Verhandlungsakten runden den weiterführenden Band der umfassenden Dokumentation vorteilhaft ab.

 

Innsbruck                                            Gerhard Köbler