Carlen, Louis, Goms und Gommer in der Geschichte. Regionalzeitung Aletsch Goms AG, Fiesch 2009. 47 S. Besprochen von Gerhard Köbler.
Goms ist ein naturlandschaftlich wie kulturlandschaftlich ansprechendes Tal von der Furka bis zum Laxgraben, dessen Name von gallisch kumbas „Talmulde“ abgeleitet wird. Der bekannte Freiburger Rechtshistoriker Louis Carlen ist ihm seit langem innig verbunden. Deswegen hat er ihm in seinem achtzigsten Lebensjahr eine kleine bebilderte Monographie gewidmet.
Sie beginnt mit frühen Spuren in mehr als 200 Gräberfunden bei Außerbinn, Binn, Ernen, Fiesch, Reckingen, Ritzingen und auf dem Nufenenpass. Sie belegen, dass das Goms bereits in der Zeit zwischen 1500 und 800 vor Christus begangen wurde. Dem folgen seit etwa der Zeitwende die Römer und danach im 8. oder 9. Jahrhundert die Alemannen, wonach das Goms einen der sieben Zenden des Wallis bildete.
Seit dem Hochmittelalter fließen die Quellen reichlicher, so dass der Verfasser nicht nur auf die Gliederung in Obergoms um Münster und Untergoms um Ernen, sondern auch auf Wirtschaft, Freiheit und Demokratie, Ämter und Gerichte, Gemeinden, Pfarreien (Ernen 1214), Schule, Orden, Kunst, Künstler, Wallfahrten, Forscher und Gelehrte, Redaktoren, Dichter, Politiker und Bischöfe, Dichter, Sänger, Hoteliers oder Gastwirte eingehen kann. Zugrundeliegt dieser umsichtigen Fahrt durch die Geschichte ein Vortrag vor dem Rotary-Club Brig in Oberwald vom 28. 1. 1983. Zahlreiche Abbildungen veranschaulichen die einleuchtenden Ausführungen ebenso, wie viele Angaben auf die Verbundenheit des Verfassers mit Goms seit 60 Jahren eindrucksvoll unterrichten.
Innsbruck Gerhard Köbler