Berner, Hans/Sieber-Lehmann, Claudius/Wichers, Hermann, Kleine Geschichte der Stadt Basel (= Regionalgeschichte - fundiert und kompakt). DRW-Verlag Weinbrenner GmbH & Co. KG, Leinfelden-Echterdingen 2008. 251 S.

 

Über den blauen Rhein grüßt das rotbraune Münster der Stadt auf dem Umschlag des von drei örtlichen Sachkennern erarbeiteten Werkes. Claudius Sieber-Lehmann ist Gymnasiallehrer und als Privatdozent an der Universität tätig, Hans Berner wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universitätsbibliothek und Hermann Wichers wissenschaftlicher Archivar am Staatsarchiv des Halbkantons Basel-Stadt. Sie haben etwa über die Burgunderkriege am Oberrhein, Philipp Scheidemann oder Gemeinden und Obrigkeit im fürstbischöflichen Birseck gearbeitet. Mittelalter, frühe Neuzeit sowie 19. und 20. Jahrhundert bilden die jeweils von ihnen geschaffenen Teile des gemeinschaftlichen Werkes, das sich an ein breites Publikum mit geschichtlichen Interessen wendet.

 

Nach einem hilfreichen Überblick wird mit den Anfängen begonnen, deren erste Spuren sich für die frühe und mittlere Bronzezeit (2200-1300 v. Chr.) auf dem Münsterhügel nachweisen lassen. Kontinuität zu späteren und besser gesicherten Siedlungen besteht nicht. Auch die Herkunft und die Bedeutung des von Ammianus Marcellinus wegen eines rechtsrheinischen Festungswerkes (robur) prope Basiliam zum Jahr 374 erstmals bezeugten Namens sind unbekannt.

 

Im Mittelalter ist Basel eine Stadt des Bischofs und des Rates, die im 13. und 14. Jahrhundert Krisen und Katastrophen durchleidet. Im 15. Jahrhundert wird ihre Selbständigkeit bedroht, so dass sie Rückhalt sucht. Das Konzil von Basel (1431-1448) und die Gründung der Universität (1460) wirken belebend für den sich unter handwerkerlicher Führung von der bischöflichen Herrschaft distanzierenden Ort.

 

Er ist von der Reformation bis zur Revolution Stadtrepublik und Handelsstadt in politischer Grenzlage und wirtschaftlicher Verflechtung. Mit der Einbindung in die Eidgenossenschaft der Schweiz löst sich die Zugehörigkeit zum Heiligen römischen Reich. Unter dem Druck der französischen Revolution wird um eine neue Ordnung gerungen.

 

Danach entwickelt sich Basel zur modernen Industriestadt, die vom Land getrennt wird. Unruhigen Jahren folgen nach 1950 Stabilität und Wohlstand. Zahlreiche Bilder veranschaulichen die leicht lesbare Übersicht, die von einer Zeittafel und einigen Literaturhinweisen vorteilhaft abgerundet wird.

 

Innsbruck                                                                                           Gerhard Köbler