Transaktionen Vermögen Pro bono. Festschrift zum zehnjährigen Bestehen von P+P Pöllath + Partners, hg. v. Birk, Dieter. Beck, München 2008. XIX, 568 S. Besprochen von Gerhard Köbler.
Die Umsätze der großen Rechtsanwaltskanzleien Deutschlands betrugen 2007 bei Freshfields 370 Millionen Euro, Clifford 296, Hengeler 198, Linklaters 185, CMS Hasche Sigle 173, Lovells 145, White & Case 111, Gleiss Lutz 102, Baker & McKenzie 100, Shearman 98, Taylor Wessing 98, Nörr 92, Beiten Burkhardt 79, Allen & Overy 75, Latham 71, Luther 68, Heuking 64, Rödl 58, Weil 52 und Mayer Brown 45 Millionen Euro. Bei diesen ganz Großen ist Reinhard Pöllath noch nicht dabei. Dennoch macht er auf seine Partnerschaft dadurch besonders aufmerksam, dass er zum zehnjährigen Bestehen im bekanntesten juristischen Fachverlag Europas eine ansprechende Festschrift veröffentlicht.
In Marktredwitz 1948 geboren, hat der Namensgeber nach dem Studium des Rechts in Regensburg, München und Harvard eine Tätigkeit als Rechtsanwalt aufgenommen. Nach vielen Jahren erfolgreicher Tätigkeit in - so die Festschrift - besten Kanzleien und Unternehmen war er Geschäftsführer Recht und Steuern eines Hotel- und Immoblienkonzerns geworden. In dieser Lage entschloss er sich im Frühjahr 1997 mit sechs früheren Kollegen und Mitarbeitern als Partnern in verschiedenen Großkanzleien als Pöllath + Partners die Selbständigkeit einer neuen Partnerschaft zu wagen, die in zehn Jahren auf zwanzig Partner mit 70 Mitarbeitern in München, Berlin und Frankfurt am Main angewachsen ist.
Ihre Arbeitsgebiet waren und sind integrierte Rechts- und Steuerberatung für Transaktionen, Private Equity, Fondsstrukturierung, Family office und mit lateralen Partnern Immobilien. Naturgemäß ist in dieser Welt des Geschäfts für Geschichte als Selbstzweck wenig Raum. Da aber alles Geschichte hat, kann es nicht schaden, wenn nach zehn Jahren einen Augenblick für Rückblick und Ausblick innegehalten und der Öffentlichkeit ein Einblick in die geschäftige Gegenwart ermöglicht wird.
Dem dienen Vorwort, Beobachtungen, Anmerkungen, Eindrücke des als Of Counsel gewonnenen Münsteraner Steuerrechtlers Dieter Birk (Freising 1946) und 28 interessante Einzelstudien zu Transaktionen, Vermögen und Pro Bono. Das letzte steht zwar am Ende und kommt einleuchtenderweise am kürzesten, ist aber als wichtigstes geschäftliches Kennzeichen durchaus bedacht. Auch die Geschichte wird aus diesen Erkenntnissen zumindest lernen können, wer sich in einem erfolgreichen Team wie mit welchen modernen Wirtschaftsfragen sachverständig und weiterführend auseinandergesetzt hat.
Innsbruck Gerhard Köbler