Hartung, Wilhelm, Geschichte und Rechtsstellung der Compagnie in Europa - eine Untersuchung am Beispiel der englischen East-India Company, der niederländischen Vereenigten Ostindischen Compagnie und der preußischen Seehandlung. Diss. jur. Bonn 2000. XXV, 269 S. Besprochen von Gerhard Köbler.
Die Arbeit ist die von Gerd Kleinheyer betreute Dissertation des Verfassers, die von der europäischen Gegenwart angeregt danach fragt, ob es eine europaweit zu findende Rechtsform der Compagnie in der frühen Neuzeit gab. Dazu bietet sie nach einer kurzen Einleitung, in der sie Anlass, Ziel und Gang der Untersuchung offenlegt, in einem ersten Teil Einführung und Geschichte. Neben ihren drei ausgewählten Beispielen weist sie dabei am Ende auch auf andere Compagnien in Frankreich, Dänemark, Schweden und Deutschland hin.
Der zweite Teil bringt einen Rechtsvergleich. Er betrifft die Rechtspersönlichkeit und Gründung, Kapital und Aktien, Leitung und Kontrolle, beschränkte Haftung und Rechtspersönlichkeit. Darauf gründen sich Ergebnis und Ausblick.
Zusammenfassend stellt der Verfasser fest, dass einige wichtige Punkte der späteren Aktiengesellschaft bereits bei der frühneuzeitlichen Compagnie zu finden sind. Die Parallelen zwischen Compagnie und der gegenwärtigen Societas Europaea beschränken sich nach seiner Erkenntnis auf die Punkte, die auch zwischen den nationalen europäischen Aktiengesellschaften und der Compagnie bestehen. Im Ergebnis gelangt er zu der Einsicht, dass sich die Rechtsstellung der Compagnie noch nicht als europäisch bezeichnen lässt.
Innsbruck Gerhard Köbler