Casemir, Kirstin/Menzel, Franziska/Ohainski, Uwe, Die Ortsnamen des Landkreises Northeim (= Niedersächsisches Ortsnamenbuch 5 = Veröffentlichungen des Instituts für historische Landesforschung der Universität Göttingen 47). Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2005. 528 S. Besprochen von Gerhard Köbler.
Casemir, Kirstin/Ohainski, Uwe, Die Ortsnamen des Landkreises Holzminden (= Niedersächsisches Ortsnamenbuch 6 = Veröffentlichungen des Instituts für historische Landesforschung der Universität Göttingen 51 = Schriftenreihe des Heimat- und Geschichtsvereins für Landkreis und Stadt Holzminden e. V. 11). Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2007. 305 S. Besprochen von Gerhard Köbler.
Den bisjer erschienenen vier Bänden des niedersächsischen Ortsnamenbuches haben die Bearbeiter erfreulicherweise in den letzten Jahren zwei weitere Bände folgen lassen können. Mit Osterode (2000), Göttingen (2003), Northeim (2005) und Holzminden (2007) ist die Erfassung des historischen Siedlungsnamenbestands Südniedersachsen abgeschlossen 1200 bestehdee oder ausgegangene Orte auf einer Fläche von 3772 Quadratkilometern). Damit ist eine beachtliche, wenn auch selbst innerhalb Niedersachsens noch geringere Fläche vorbildlich bewältigt.
Zu Recht sehen sich die Bearbeiter durch sehr erfreuliche Verkaufszahlen und die gewöhnlich positiven Reaktionen in den wissenschaftlichen Zeitschriften und in der interessierten Öffentlichkeit darin bestätigt, dass Inhalt und Aufbau der Bände einschließlich der Bemühungen um Allgemeinverständlichkeit und gute Lesbarkeit im Wesentlichen den Erwartungen der Leserschaft entsprechen. Dies hat sie veranlasst, die grundsätzliche Anlage unverändert beizubehalten und nur kleinere Änderungen in Einzelheiten vorzunehmen (u. a. Verschiebung der Diskussuin der Belegentwicklung in Band 6 aus Punkt 1 in Punkt 3). Diese Einheitlichkeit aller Bände kann ihren Erfolg über Niedersachsen hinaus nach Westen wie Osten nur unterstützen.
Der Band Northeim beginnt mit Abbenrode und endet mit Wulfershusen. Eine Übersichtskarte am Bandende zeigt die geographische Verteilung und lässt bestehende Orte, Wüstungen und Namenswüstungen leicht erkennen. Ortsnamengrundwörter sind anger, au, beke, bere, berg, born, burg, dal, dorf, feld, gau, graben, hagen, hem, hof, horn, (vor allem) husen, ingehusen, kirche, lar, minde/menni, rode/ingerode, ror, rück, schede, sele, sieck, stedt, sten, tun, ufer, wald, wasser, welle, Suffixe ia, ingen/ungen, thi, l, r, s und thja.
Der etwas schmälere Band Holzminden beginnt mit Ackenhausen und endet mit Wockensen. Ortsnamengrundwörter sind hier aha, beke, berg, bok(en), born, brok/bruch, burg, busch, dal, dorf, feld, furt, garten, graben, (häufig) hagen, hem, hof, (vor allem) husen, ingehusen, kamp, list, minde/menni, nes(s)e, pol, rip, rode/ingerode, stedt, sten, wald und wasser/water, Suffixe ia, ingen, l, n, s und st. Beigefügt sind die von Detlef Creydt und Christian Leiber gesammelten archäologisch lokalisierten Wüstungen und Burgen sowie weitere Siedlungsstellen.
Beide Bände enthalten ein Literatur-, Quellen und Kartenverzeichnis. Hinzu kommt jeweils ein Register. Möge das bisher Erarbeitete weiterhin dem Rest der 357000 Quadratkilometer großen Republik wie benachbarten Ländern ein gutes Vorbild sein.
Innsbruck Gerhard Köbler