Urkundenbuch des Klosters Medingen, hg. v. Homeyer, Joachim, für den Druck vorbereitet v. Gieschen, Karin, mit einem Index der Personen und Orte v. Ohainski, Uwe (= Lüneburger Urkundenbuch 10 = Veröffentlichungen der historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen 233). Hahnsche Buchhandlung, Hannover 2006. 797 S. Besprochen von Gerhard Köbler.
1228 gründete ein Zisterzienserlaienbruder mit vier Nonnen im Katharinenkloster bei Wolmirstedt nordwestlich Magdeburgs einen Konvent, der sich zunächst in Restorf am Höhbeck an der Elbe, 1234/1235 in Plate bei Lüchow, 1237 in Bohndorf, 1241 in Altenmedingen und am 2. oder 3. Mai 1336 in (Zellensen bzw.) Medingen nördlich Bad Bevensens an der Ilmenau niederließ. Seit 1985 bemühte sich der 2004 verstorbene Uelzener Lehrer Joachim Homeyer in emsiger Umsicht um eine Edition der (insgesamt 1060 gezählte Nummern umfassenden) Überlieferung dieses Lüneburger Klosters. Ihren Kernbestand bilden 207 aus der Zeit von 1241/1249 bis 1533 erhaltene Originale.
In der Einleitung berichten Herausgeber und Bearbeiterin über die Geschichte des Klosters, die Quellen und die Bearbeitung der Urkunden. Ein umfangreiches Quellen- und Literaturverzeichnis bietet die zugehörigen bibliographischen Grundlagen. Sehr wertvoll ist auch die anschließende Rekonstruktion des verlorenen Copiarium Medingense I.
Die Edition beginnt mit der Gabe von Grund und Boden durch Abt Conrad und das Kapitel zu Rastede an den Konvent in Bohndorf im Jahre 1237. Sie endet in der Nummer 705 mit Gedanken und Ratschlägen Klaus Stöterogges an die Äbtissin zur Einführung der lutherischen Reformation im Kloster vom 3. August 1554. Uwe Ohainski weist die Personen und Orte der das Lüneburger Urkundenbuch in erfreulicher Weise bereichernden Edition in einem sorgfältigen Index nach, Karin Gieschen die erhaltenen Siegel.
Innsbruck Gerhard Köbler