Geschichte
der antiken Texte. Autoren- und Werklexikon, in Verbindung mit Egger,
Brigitte hg. v. Landfester, Manfred (= Der neue Pauly Supplement 2.
Metzler, Stuttgart 2007. X, 662 S. Besprochen von Gerhard Köbler.
Rezeptions-
und Wissenschaftsgeschichte. Register zu den Bänden 13-15/3 des neuen Pauly,
hg. v. Landfester, Manfred/Egger, Brigitte (= Der neue Pauly Supplement
4). Metzler, Stuttgart 2005. IX, 396 S. Besprochen von Gerhard Köbler.
1837 gründete der Gymnasiallehrer August Friedrich Pauly als Hilfsmittel für Lehrer und Schüler die Real-Encyclopädie der classischen Altertumswissenschaft in alphabetischer Ordnung, für deren Bearbeitung er 17 Mitarbeiter gewann. Nach seinem Tode setzten Ernst Wilhelm Walz und Wilhelm Siegmund Teuffel die Bearbeitung auf wissenschaftlichem Niveau fort. Bis 1852 erschienen 6 Bände in sieben Teilbänden, zusätzlich von 1864 bis 1866 der erste Band in Neubearbeitung in zwei Teilbänden.
Auf dieser Grundlage begann Georg Wissowa seit 1890 mit der Herausgabe von Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft in neuer Bearbeitung. Nach dem Abschluss der Neuausgabe im Jahre 1978 bestand dieser von vier weiteren Herausgebern fortgesetzte Pauly-Wissowa aus 66 Halbbänden, 15 Supplementbänden, einem Register der Nachträge und Supplementbände, einem Index von 1980, einem Gesamtregister in zwei Teilen von 1997 und einem systematischen Sach- und Suchregister auf CD-ROM. Dieses monumentale Zeugnis deutschen Wissens über das Altertum wurde zwischen 1964 und 1975 der Ausgangspunkt für einen fünfbändigen kleinen Pauly.
Angesichts des mit diesen Werken verbundenen Erfolges bot sich eine Weiterarbeit an, die seit 1996 im die Rechte führenden Verlag Metzler als Der neue Pauly Enzyklopädie der Antike begann. Sie erweitert die Wurzeln und Grundlagen und bezieht auch die nachantike Rezeption ein. Sie umfasst 18 Bände Lexikon und einen Registerband sowie seit 2004 zusätzliche Supplementbände.
Der 2005 erschienene Band Rezeptions- und Wissenschaftsgeschichte enthält drei Register (zu den Bänden 13-15/3 des neuen Pauly). Voran steht das Register der Personen, bei dem zwischen Mythologie und Religion (z. B. Aaron), Antike (z. B. Accius) sowie Mittelalter bis Gegenwart (z. B. Zwingli) unterschieden wird. Es folgen schätzungsweise 3000 Orte von Aachen bis Zypern und vielleicht 5000 Sachbegriffe von Abbildung bis Zynismus, so dass grob gerechnet etwa 25000 Bezugspunkte über diesen wichtigen Registerband aufspürbar sein könnten.
Der 2007 vorgelegte Band Geschichte der antiken Texte hat dadurch besonderen Eigenwert, dass er den Weg der griechischen und lateinischen Literatur von der handschriftlichen Überlieferung in Antike (Spätantike) und Mittelalter bis zur gedruckten Gegenwart mit Schwerpunkten auf dem 15./16. und dem 19./20. Jahrhundert zeigt. Wünschenswert wäre naturgemäß auch hier Vollständigkeit gewesen. Sehr zu danken ist aber bereits für die Einbeziehung etwa 250er Autoren von Homer bis zum Ausgang der Antike, wobei freilich Dichter, Schriftsteller und Philosophen im Mittelpunkt stehen und von Vertretern der Medizin, Mathematik, Architektur, Grammatik oder christlicher Religion gewissermaßen nur aufgelockert werden.
In jedem Fall kann die gesamte Leistung jedem Interessierten von größtem Nutzen sein.
Innsbruck Gerhard Köbler