Origini dello Stato. Processi di formazione statale in Italia fra medioevo ed età moderna, hg. v. Chittolini, Giorgio/Molho, Anthony/Schiera, Pierangelo (= Annali dell’Istituto storico italo-germanico 39). Società editrice il Mulino, Bologna 1994. 629 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Die Besprechung dieses interessanten Sammelbandes wurde noch im letzten Jahrtausend von Frank Theisen als Mitarbeiter Gero Dolezaleks zugesagt. Trotz zahlreicher Erinnerungen wurde die Zusage bisher nicht erfüllt. Deswegen muss der Herausgeber mit einigen Worten auf das Werk wenigstens hindeuten.

 

Der Band selbst verweist auf eine Historikertagung an der Universität von Chicago vom 26. bis 29. April 1993. Im Vorwort präsentiert Pierangelo Schiera Zielsetzung und Aufgabenstellung. Sie sind naturgemäß ziemlich weitgespannt.

 

Gegliedert ist der Band in insgesamt sieben Abteilungen. Davon befassen sich die vier Beiträge der ersten Abteilung mit den internationalen Beziehungen, die vier Beiträge der zweiten Abteilung mit dem Zentrum und der Peripherie unter besonderer Berücksichtigung Siziliens und Venedigs, die vier Beiträge der dritten Abteilung mit den Finanzen insbesondere von Florenz und Venedig, die fünf Beiträge der vierten Abteilung mit dem Recht (Mazzacane, Aldo, Diritto e giuristi nella formazione dello Stato moderno in Italia; Bellabarba, Marco, Norme e ordini processuali. Osservazioni sul principato di Trento tra XV e XVI secolo; Kuehn, Thomas, Antropologia giuridica dello Stato; Quaglioni, Diego, Fidelitas habet duas habenas. Il fondamento dell’obbligazione politica nelle glosse di Bartolo alle costituzioni pisane di Enrico VII; Savelli, Rodolfo, Tribunali, decisiones e giuristi – una proposta di ritorno alle fonte), die vier Beiträge der fünften Abteilung mit dem Hof, die drei Beiträge der sechsten Abteilung mit der Kirche und die drei Beiträge der abschließenden siebten Abteilung mit dem Verhältnis von Öffentlichem und Privatem. Eine einheitliche Lösung der Frage der staatlichen Formationsprozesse in Italien am Übergang vom Mittelalter zur Moderne wird im Ernst von einer Vortragssammlung niemand erwarten können.

 

Auf die Einzelheiten kann naturgemäß an dieser Stelle nicht eingegangen werden. Ein erschließendes Register fehlt leider. Mögen den zweifelsohne förderlichen Einzelerkenntnissen der insgesamt 27 bzw. 28 Untersuchungen die ihnen gebührende Aufmerksamkeit zu Teil werden.

 

Innsbruck                                                                                                                  Gerhard Köbler