Moehring, Gerhard, Kleine Geschichte der Stadt Lörrach (=
Regionalgeschichte – fundiert und kompakt). Braun/DRW-Verlag,
Karlsruhe/Leinfelden-Echterdingen 2007. 177 S., 3 Karten, Abb. im Text. Besprochen
von Alois Gerlich.
Der mehrfach durch
Veröffentlichungen zu Teilen der Lörracher Geschichte hervorgetretene Verfasser
legt in der vom Braun Buchverlag betreuten Reihe ‚Regionalgeschichte‘ jetzt
einen Gesamtüberblick über die Vergangenheit dieser Stadt vor, die aus den
sieben Gemeinden Lörrach, Stetten, Tumringen, Tüllingen, Rötteln, Haagen,
Hauingen und Brombach entstanden ist. Er weist darauf hin, dass alle diese Orte
schon im 8. Jahrhundert in Urkunden des Klosters St. Alban in Basel und der Abtei
St. Gallen erwähnt werden, also in das Altsiedelland am Oberrhein gehören. Die
erst im Hochmittelalter klarer greifbare Situation in Lörrach wurde durch die
Grenzlage gegenüber dem allzeit mächtigeren Basel, später der
Eidgenosssenschaft, den Habsburgern, den Markgrafen von Hachberg und dem Stift
Säckingen bestimmt. König Rudolf von Habsburg verlieh das bis heute bestehende,
wenn auch abgewandelte Marktrecht. Das Stadtrecht erhielt Lörrach erst 1682
durch den Markgrafen Friedrich von Baden. Im seit 1238 nachweisbaren Ortsadel
nahmen die Herren von Schönau und von Reichenstein vorrangige Positionen ein.
Der Verfasser zeigt auf, wie infolge der Lage am Rhein Lörrach immer wieder Teilnehmer
historisch bedeutsamer Ereignisse im benachbarten Basel war. Die Burgen im Ort
und der unmittelbaren Umgebung wurden durch vielfache Fehden beschädigt,
Frankreich zeigte sich unter Ludwig XIV. als Brandstifter. In den Jahren der
Französischen Revolution und der Koalitionskriege führte die Lage an der
Rheingrenze zu vielen Beschwernissen, die Ereignisse der 1848er Revolution im
Großherzogtum Baden gingen nicht spurlos an der Stadt vorbei. Durch die
Industrialisierung und den Ausbau des Verkehrsnetzes erfuhr Lörrach die
Position, die es heute am Basler Rheinknie einnimmt. Mit besonderer Liebe
beschreibt der Verfasser schließlich die Kirchen und bemerkenswerten Häuser und
Villen und bietet so einen Beitrag zur Baukunst der jüngsten Vergangenheit.
Wiesbaden Alois
Gerlich