Kohnle, Armin, Kleine Geschichte der Markgrafschaft Baden (= Regionalgeschichte – fundiert und kompakt). Braun/DRW-Verlag, Karlsruhe/Leinfelden-Echterdingen 2007. 206 S., 6 Kart. 6 Stammtaf. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Von Basel den Rhein abwärts aufgereiht wie auf einer Schnur fast bis zum Neckar, an der unteren Nahe und an der mittleren Mosel liegen, so zeigt es die vordere Innenseite des handlichen Bandes, in Streulage viele einzelne Güter der Markgrafen von Baden, deren mit einer festen Mauer umgebene Burg die Titelseite ziert. Bis zum 19. Jahrhundert ist daraus, am rechten Ufer des Rheins ausgerichtet, ein sich vom Bodensee bis zum mittleren Main erstreckendes Großherzogtum geworden, dessen kleine Geschichte von 1806 bis 1918 bereits 2005 von Frank Engehausen vorgelegt wurde. Nach dem zweiten Weltkrieg geht Baden in Baden-Württemberg auf.

 

In zwölf Kapitel beschreibt der am historischen Seminar der Universität Heidelberg wirkende Verfasser den Gang Badens durch die Geschichte. Dabei bilden Kelten und Römer den Beginn in Antike und Mittelalter. Ihnen folgen in der Völkerwanderung die Alamannen, aus deren Mitte frühe Zähringer und erste Badener (1040/1112) als die wichtigste(n) Adelsfamilie(n) hervortreten.

 

Dem Aussterben der Zähringer (1218) folgt der Ausbau des badischen Landes mittels Burgen, Städten und Klostern. 1535 wird das Land für längere Zeit geteilt. Erst 1771 wird es durch den Anfall Baden-Badens an Baden-Durlach wiedervereinigt.

 

Schwerpunkte der flüssigen Darstellung sind Humanismus, Bauernkrieg, Reformation, dreißigjähriger Krieg, das Verhältnis zu Frankreich und die barocke Kultur. Veranschaulicht wird der Ablauf der Ereignisse durch Karten, Stiche, Tafeln und graphisch hervorgehobene Erklärungen. Sie werden in Verzeichnissen am Ende zusammengefasst, während ein Sachregister als entbehrlich angesehen wird.

 

Ein kommentiertes Literaturverzeichnis vertritt eine vertiefte Bibliographie. Als erster Einstieg wird die kleine Geschichte einem breiteren Publikum hilfreich sein können. Möge sie viele Freunde finden.

 

Innsbruck                                                                                                       Gerhard Köbler