Biographisches Handbuch des deutschen auswärtigen Dienstes 1871-1945, hg.
v. Auswärtigen Amt - historischen Dienst – Keipert, Maria/Grupp, Peter.
Schöningh, Paderborn Bd. 1 2000, Bd. 2 2005. XLVIII, 633, XIV, 715 S.
Mit der Gründung des zweiten deutschen Reiches 1871 entstanden auch
Notwendigkeit und Möglichkeit einer deutschen Außenpolitik (neu). Sie wurde vom
auswärtigen Dienst gestaltet. Seine Tätigkeit ist in vierzig Bänden Die große
Politik der europäischen Kabinette 1871-1914 und in sechzig Bänden Akten zur
deutschen auswärtigen Politik 1918-1945 ausführlich dokumentiert.
Auf dieser Grundlage gibt das auswärtige Amt seit 2000 ein Biographisches
Handbuch heraus. Es umfasst alle Angehörigen des höheren auswärtigen Dienstes
zwischen 1871 und 1845, zu denen auch viele Juristen gehören. Es wertet die
Personalunterlagen der Behörde erstmals vollständig aus und ergänzt sie durch
zahlreiche andere Angaben.
Die Bearbeitung aller alphabetisch geordneten Artikel erfolgt nach einem
klaren, überzeugenden Muster. Dem Namen folgen Geburtsdatum und Sterbedatum,
Staatsangehörigkeit, Religionszugehörigkeit, Herkunft und Werdegang. Nach
Möglichkeit veranschaulicht ein Foto die Person und ermöglichen
Literaturangaben die im Einzelfall erwünschte Vertiefung.
Im Durchschnitt umfasst ein Artikel etwa eine Druckseite. Dementsprechend
ist auf der Grundlage der beiden ersten vorgelegten Bände mit einer Gesamtzahl
von rund 2500 erfassten Personen zu rechnen. Als Einheit sind sie nirgends
besser zusammengefasst und können es vermutlich auch künftig nicht werden.
Auf Einzelheiten kann an dieser Stelle naturgemäß nicht eingegangen werden.
Als wichtigste bisher aufgenommene Persönlichkeiten sind vielleicht Otto von
Bismarck und Kurt-Georg Kiesinger zu nennen. Vereinzelt finden sich in dem
eindrucksvollen, hoffentlich in absehbarer Zeit abschließbaren Werk vor allem
in der Zeit des zweiten Weltkrieges auch einige Frauen, die meist als
wissenschaftliche Hilfsarbeiterinnen beschäftigt sind.
Innsbruck Gerhard Köbler