Milsom, S. F. C., A Natural History of the Common Law. Columbia University Press, New York 2003. XXXII, 140 S.

 

Die ersten drei der insgesamt vier Essays in diesem Band gehen auf Vorlesungen zurück, die der renommierte englische Rechtshistoriker 1995 an der Columbia University gehalten hat. Making Law: Lawyers and Laymen (S. 1-23) erläutert, wie sich Rechtsregeln (substantive rules) in den Bereichen crime, tort und contract langsam herausbildeten, beschreibt die entscheidende Rolle der Jury und der Geschworenen hierbei und erläutert, welche Aufgabe den Richtern zuteil wurde. Der zweite Essay (Changing Law: Fictions and Forms, S. 25-50) beschäftigt sich damit, wie die Rechtsregeln umgangen beziehungsweise verändert wurden, und auch hier wird der Jury eine wichtige Rolle zugewiesen. Der dritte Essay (Management, Custom, and Law, S. 51-74) behandelt die Herausbildung des „common law of property in land“ und hebt die Bedeutung hervor, die von der Bereitschaft königlicher Gerichte ausging, von Entscheidungen niederer Gerichte (lesser feudal courts) abzuweichen. Der letzte Beitrag (History and Lost Assumptions, S. 75-107) erläutert unter anderem an der sich wandelnden Konnotation von seisin und disseisin, warum Rechtsentwicklungen und -veränderungen so schwer zu erkennen sind. An diesem Band, in dem einige der grundlegenden Forschungsergebnisse des Autors angesprochen werden, wird keiner vorbeikommen, der sich mit englischer Rechtsgeschichte beschäftigt.

 

Fürth                                                                                                                         Susanne Jenks