Die Bundesministerien 1949-1999. Bezeichnungen, amtliche Abkürzungen, Zuständigkeiten, Aufbauorganisation, Leitungspersonen, bearb. v. Hoffmann, Heinz (= Materialien aus dem Bundesarchiv 8). Bundesarchiv, Koblenz 2003. 596 S., graph. Darst., CD.

 

Zu Recht weist der Präsident des Bundesarchivs Deutschlands in seinem kurzen Vorwort darauf hin, dass jede Überlieferung einem Zusammenhang entstammt, ohne den sie nicht bestmöglich verstanden werden kann. Deswegen ist es für jeden bestimmten Verwaltungsvorgang wichtig zu  wissen, wer sich mit ihm beschäftigt haben könnte. Ebenso große Bedeutung kommt den damit verbundenen Strukturen und Organisationserfahrungen zu.

 

Ihrer Entschließung dient das vorliegende Arbeitsinstrument. Es verdankt seine Entstehung in erster Linie der Abteilung für ziviles Archivgut der Stellen des Bundes. Darüber hinaus haben auch die anderen Bundesbehörden das mühevolle Vorhaben des Bearbeiters nach Kräften unterstützt.

 

In seiner an den einschlägigen Rechtsvorschriften orientierten Einführung beschreibt der Verfasser zunächst den Gegenstand seiner Darstellung. Danach widmet er sich in zeitlicher Ordnung der Bildung und Bezeichnung der Bundesministerien, ihren Zuständigkeiten, den amtlichen Abkürzungen, der Aufbauorganisation, den Amtszeiten der Leitungspersonen (Minister, parlamentarische Staatssekretäre, Staatssekretäre) und den Zuständigkeiten der Staatssekretäre. Im Anschluss hieran behandelt er die Gesamtheit der Bundesministerien und de Organisationserlasse des Bundeskanzlers.

 

Das quantitative Schwergewicht liegt dann auf den einzelnen Behörden. Insgesamt werden hier 26 Einheiten vom Auswärtigen Amt bis zum Bundesminister für besondere Aufgaben erfasst. Als besondere oberste Bundesbehörden erscheinen danach das Bundespräsidialamt, das Bundeskanzleramt, das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung sowie der Beauftragte der Bundesregierung für Angelegenheiten der Kultur und der Medien.

 

Einige Anhänge, ein Abkürzungsverzeichnis, ein ausgewähltes Schriftenverzeichnis sowie Indizes der Behörden und Beauftragten des Bundes und einzelner Personen erschließen die spröde Materie des hilfreichen Werkes. Von Abreß über Adenauer, Fischer, Genscher, Globke, Lafontaine, Merkel, Schröder, Strauß und Waigel bis Zypries lassen sich hier die 500 wichtigsten politischen Entscheidungsträger der deutschen Exekutive des 20. Jahrhunderts aufspüren. Wer ihre Einzeldaten ermitteln will, hat so einen ersten offiziellen, auch elektronisch auf CD-ROM zugänglichen Bezugspunkt, von dem er verlässlich ausgehen kann.

 

Innsbruck                                                                                                       Gerhard Köbler