Harding, Alan, Medieval Law and the Foundations of the State. Oxford University Press, Oxford 2002. X, 392 S.
Dieses Buch ist - trotz des Titels - in erster Linie für Verfassungshistoriker von Interesse. Bewiesen werden soll die These, dass sich die Idee des „Staates” (concept of ,state’) bereits im Mittelalter herauszubilden begann, wobei der Begriff ,state’ von Harding verstanden wird als ,die Gesetze und „legal institutions” einer Gemeinschaft’. Dieser „law-based state of the king and kingdom” entwickelte sich dann in der Neuzeit zum ,modernen Staat’. Schwerpunktmäßig werden England und Frankreich behandelt, wobei die Einbeziehung der deutschen Geschichte in erster Linie als Kontrastpunkt (Nationalstaaten vs. Kleinstaaterei) dient.
Ergebnis der Untersuchung ist, dass das Wort ,state’ im Mittelalter allgemein gebräuchlich war „to mean both legal order in a country and the position of individuals or ,estates’ of people within that order, and ,the state of the king and the kingdom’ has appeared as the formula translating a legal into a political relationship. The concept of the state was .... the working idea of rulers and administrators coping with the realities of the present: an idea of the condition of the kingdom that needed ,reform for the better’ in order to survive times of war and social upheaval” (S. 336). Die Essenz des modernen Staates dagegen wird beschrieben als „an unresolvable tension between government and people, the politics of which have grown out of the making and challenging of laws as they developed in the middle ages” (S. 339).
Die Beweisführung ist nur schwer nachvollziehbar, da – zumindest aus meiner Sicht - kein rechter roter Faden erkennbar ist und mehr dargestellt als Ziel gerichtet argumentiert wird.. Leider wird auch auf eine Zusammenfassung am Ende der einzelnen Kapitel verzichtet, was für das Verständnis nicht eben hilfreich ist.
Fürth Susanne Jenks