KöblerHandbuchderbayerischenarchive20010912 Nr.
10479 ZRG 119 (2002) 03
Handbuch der bayerischen Archive, hg. v. Bayerischen Archivtag.
Generaldirektion der staatlichen Archive Bayerns, München 2001. 560 S.
Archive sind wichtige Speicher menschlichen Wissens.
Zu ihrer bestmöglichen Nutzung bedarf es ihrer bestmöglichen Erschließung. Für
Bayerns Archive ist dies mit dem Handbuch der bayerischen Archive beispielhaft
gelungen.
Sein Geleitwort weist auf das damit überholte
Minerva-Handbuch Archive im deutschsprachigen Raum von (2. Auflage) 1974 und
die anschließenden erfolglosen Planungen der Vergangenheit ebenso hin wie auf
das bevorstehende, leicht aktualisierbare Archiv-Portal Bayern im Internet.
Sein Vorwort schildert die Zielsetzung der Erfassung sämtlicher Archive
Bayerns, beschreibt ihren in die Jahre 1998 bis 2001 fallenden Ablauf und
benennt das erfreuliche Ergebnis der technischen und inhaltlichen Einbeziehung
von insgesamt 668 Archiven Bayerns. Sein Anhang listet allgemeine
Nachschlagewerke und Standorte der Archive jeweils einheitlich alphabetisch
auf.
Gegliedert ist die Beschreibung jedes einzelnen
Archivs grundsätzlich in Name, Anschrift, Adressen, Öffnungszeiten, Träger,
Veröffentlichungen, Zuständigkeit und Bestände. Geordnet ist grundsätzlich nach
Archivsparten und Standorten. Danach entscheidet das Alphabet.
An der Spitze stehen die bereits bisher durch zwischen 1993 und 2001 erschienene Kurzführer der Staatlichen Archive Bayerns ziemlich gut erschlossenen neun Staatsarchive (Generaldirektion, Amberg, Augsburg, Bamberg, Coburg, Landshut, Hauptstaatsarchiv, München, Nürnberg, Würzburg). Bei den kommunalen Archiven konnten die Archive von 400 der insgesamt 523 angeschriebenen Kommunen (teilweise erstmals) erfasst werden und von 121 angeschriebenen kirchlichen Einrichtungen stimmten 74 der Aufnahme zu, von 101 angeschriebenen Herrschaftsarchiveigentümern 57, von weit über 100 angeschriebenen Stellen der Wirtschaft 53. Hinzu kommen einige Parlaments-, Partei- oder Verbandsarchive, 16 Medienarchive, 17 Hochschularchive sowie 38 Archive wissenschaftlicher und sonstiger Institutionen.
Mit dem Handbuch ist dem 1998 gegründeten
Arbeitskreis von Archivarinnen und Archivaren öffentlicher und privater Archive
ein mustergültiges Arbeitsmittel gelungen. Den im Vorspann genannten
Redakteuren und Datenermittlern sowie allen anderen Helfern gebührt dafür
großer Dank. Möge der den Umschlag zierende Janus der italischen
Silberdidrachme Bayerns Archive und ihre Nutzer so
weit in die Zukunft weisen wie in die Vergangenheit.
Innsbruck Gerhard
Köbler