GergenLaculpabilité20010719 Nr. 10465 ZRG
119 (2002) 00
La culpabilité, ed. par Hoareau-Dodinau, Jacqueline/Texier,
Pascal (= Cahiers de l’Institut d’Anthropologie
Juridique 6). Presses Universitaires de Limoges - Université de Limoges -
Faculté de Droit et des Sciences Économiques de Limoges, Limoges 2001. 690 S.
Der Tagungsband vereint die Beiträge von dreißig Autoren, die anläßlich der „XXèmes Journées d’Histoire du Droit“, welche im Oktober 2000 in Limoges stattfanden, über
das große Thema der Schuld nachgedacht haben. Dank der Arbeit des Institutes
für juristische Anthropologie hat sich die Universität von Limoges in den
letzten Jahren in herausragender Weise um die Rechtsgeschichte verdient
gemacht. So wurden bereits zu den Themen „Le Pardon“ und „Pouvoir,
Justice et Société“
Kolloquien dieser Art abgehalten und in den „Cahiers
de l´Institut d´Anthropologie
Juridique“ als Band 3 und 4 publiziert, welche 1999
bzw. in 2000 erschienen.
Der Band
über „La culpabilité“ beleuchtet quer durch die
Rechtsgeschichte und die Rechtskulturen äußerst vielfältige Ausprägungen von
Schuld und Straffälligkeit. So finden sich nicht nur Studien zu den
Schuldbegriffen bei Hesiod, Lysias,
Isocrates und Demosthenes, zum kanonischen Recht von
Gratian bis Innozenz IV. oder zu den „lettres de rémission“
des 15. Jahrhunderts, sondern es wird gleichermaßen die Bedeutung der Schuld in
den Rechtskulturen Chinas, Rußlands, Madagaskars
sowie der vom Islam geprägten Länder thematisiert.
Von deutschen Universitäten
waren eingeladen Harro von Senger
(„La notion de culpabilité dans la culture et le droit chinois“), Lotte Kéry („La culpabilité dans le droit canonique classique de
Gratien à Innocent IV“), Florent Cygler („Une
nouvelle conception de la culpabilité chez les réguliers? Humbert de Romans,
les dominicains et le ‘principe de la loi purement pénale´ au XIIIème siècle“), Jörg Oberste („La fin d’un coupable. Raymond VI, comte de
Toulouse, aux mains de l’Église au temps de la
croisade albigeoise“) sowie Thomas Gergen („Et meam considerans culpam... – La paix de Dieu comme source juridique pour
la résolution des conflits“).
Im Juni 2001 fanden sich zu den „XXIèmes Journées d’Histoire du Droit“ in Limoges Rechtshistoriker ein, die sich in
Sonderheit der juristischen Ikonographie widmeten.
Der entsprechende Tagungsband wird gegenwärtig vorbereitet. Er sollte ebenso
wie die genannten auch von der deutschsprachigen Rechtsgeschichte zur Kenntnis
genommen werden.
Saarbrücken Thomas
Gergen