BattenbergRegesten20001121 Nr. 10251, 10206 ZRG 119 (2002) 33
I. Regesten Kaiser Ludwigs des Bayern (1314-1347), nach Archiven und Bibliotheken geordnet, hg. v. Acht, Peter (= Böhmer, J. F., Regesta Imperii, Unterreihe). Heft 6: Die Urkunden aus den Archiven und Bibliotheken der Schweiz, bearb. v. Wetzel, Johannes. Böhlau, Köln – Weimar 2000. XXIII, 115 S.
II.
Regesten Kaiser Friedrichs III. (1440–1493) nach Archiven und Bibliotheken
geordnet, hg. v. Koller, Heinrich/Heinig, Paul
Joachim/Niederstätter, Alois (= Böhmer, J. F.,
Regesta Imperii,
Unterreihe). Heft 14: Die Urkunden und Briefe aus Archiven und Bibliotheken der
Stadt Nürnberg. Teil 1: 1440–1449, bearb. v. Rübsamen,
Kürzlich konnte in dieser Zeitschrift auf den von Harald Zimmermann herausgegebenen Sammelband „Die Regesta Imperii im Fortschreiten und Fortschritt“ hingewiesen werden, die die differenzierter gewordene Regestentechnik und die systematischere Aufarbeitung des einschlägigen Quellenmaterials verdeutlichte. Dass trotz der fortgeschrittenen technischen Entwicklung, die inzwischen digitalisierte Fassungen der Gesamtregesten und damit einen unmittelbareren Zugriff auf die gesammelten Informationen durch die Eingabe von freien Suchbegriffen ermöglicht (vgl. die Rezension der CD-Rom-Ausgabe der vorliegenden Regesten: ZRG 117 GA, 2000, S. 726ff.), die konventionelle Druckform der Publikation des Quellenmaterials beibehalten wird, erscheint durchaus sinnvoll - nicht nur deshalb, weil sonst die bisher erschienenen Bände Fragment, wenn nicht gar Makulatur werden würden -. Der rechtshistorische Zugriff ist in den bisher üblichen Regestenheften allerdings nach wie vor nicht ganz einfach, weil die Register in der Regel nur Personen- und Ortsbetreffe auswerfen, nicht aber Sachbegriffe und nur bedingt Institutionen.
Die weiterhin in der bewährten Hand Johannes Wetzels liegende Bearbeitung der Regesten Ludwigs des Bayern folgt den bisher schon beachteten Prinzipien, wobei im Unterschied zu den Regesten Friedrichs III. in Anmerkungen relativ viele ergänzende Hinweise auf Zusammenhänge, Überlieferungsprobleme und zugehörige Urkunden gegeben werden. Erfasst wurden in vorliegendem Band 129 Urkunden aus 34 Archiven und Bibliotheken. Die meisten Originalurkunden wurden dem Staatsarchiv Zürich, aus der alten reichsstädtischen Überlieferung, entnommen. Es folgen Stiftsarchiv und Stadtarchiv St. Gallen, daneben Urkunden der Staatsarchive Uri in Altdorf, Bern, Schwyz und Solothurn. Kopiale Überlieferung fand sich in der Kantonsbibliothek Aarau, der Bürgerbibliothek Bern, der Zentralbibliothek Zürich, den Stiftsbibliotheken Einsiedeln, Engelberg, St. Gallen und im Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden in Herisau. In einer sorgfältigen Einleitung gibt der Bearbeiter detaillierte Hinweise auf die Überlieferungssituation, auch die Urkundensprache, Urkundentypen, Inhalte und Empfängergruppen. Zugleich aber werden die wichtigsten Informationen zu den politischen Auseinandersetzungen der Zeit im heutigen Schweizer Raum zwischen den Dynastien Habsburg und Wittelsbach gegeben, da nur eine Kenntnis dieser Situation die räumlichen und inhaltlichen Schwerpunkte verstehen lässt. Die habsburg-wittelsbachische Auseinandersetzung spielte sich vor allem in diesem Raum ab. In dieser Zeit entschied es sich, dass es Habsburg nicht mehr gelingen konnte, hier einen territorial geschlossenen Machtkomplex zu installieren. Das in Regesten vorgestellte Quellenmaterial, in dem sich alle diese Auseinandersetzungen widerspiegeln und die auch wichtige verfassungsgeschichtliche Informationen enthalten (Schutz- und Gerichtsstandsprivilegien, Gerichtsurkunden, Pfandurkunden und Lehnsurkunden, Mandate und Vollmachten etc.), ist indes weitgehend bereits bekannt. Ein großer Teil des rechtshistorisch relevanten Materials wurde bereits in den von mir bearbeiteten „Gerichtsstandsprivilegien“ (Köln - Wien 1983) sowie „Urkundenregesten zur Tätigkeit des deutschen Königs- und Hofgerichts“ Band 5 (Köln - Wien 1987) erfasst.
Eine größere Geschlossenheit konnte der von
Darmstadt J. Friedrich Battenberg