Savigny international?, hg. v. Rückert, Joachim/Duve, Thomas (= Studien zur europäischen Rechtsgeschichte Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für europäische Rechtsgeschichte Frankfurt am Main 291 = Savignyana 13). Klostermann, Frankfurt am Main 2015. 481 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Friedrich Carl Savigny wurde in einer begüterten, bis 1630 lothringischen Adelsfamilie in Frankfurt am Main an dem 21. Februar 1779 geboren und starb in Berlin an dem 25. Oktober 1861. Anlässlich des 150. Todestags des großen Frankfurter Juristen fand auf Einladung der Herausgeber in dem Rahmen der International Max Planck Research School for Comparative Legal History eine Tagung „Savigny international?“ statt, in der nach dem kurzen Vorwort der Herausgeber ein etwas anderer Blick auf sein Werk geworfen werden sollte. Es sollte um Savigny-Übersetzungen, um Savigny-Bilder und Savigny-Schlüsselwörter gehen, wobei die Veranstalter mehr wissen wollten über die Aneignung der Texte dieses „vielleicht bekanntesten deutschen Juristen des 19. Jahrhunderts“ in unterschiedlichen epistemischen Gemeinschaften und dazu Wissenschaftler aus Amerika, Asien und Europa einluden.

 

Die Ergebnisse dieser internationalen Tagung stellt der vorliegende Band  seit 2015 der Allgemeinheit zur Verfügung. Er gliedert sich nach einer kurzen Einführung Joachim Rückerts, in der er als Schlüsselwörter innere stillwirkende Kräfte, Wissenschaft, bis zur Wurzel verfolgen, zweifachen Sinn, Rechtsverhältnis, organische Natur, sich offenbaren, lebendige Konstruktion, Gestalt des Rechts, stete organische Entwicklung, natürlich(en Entwicklungsprozess), freie Geistestätigkeit und  Gesetz in seiner Wahrheit samt einigen zugehörigen Passagen besonders hervorhebt, in zwei Schwerpunkte. Sie betreffen Savigny-Übersetzungen und Savigny-Bilder einerseits und Savigny-Übersetzungen und Savigny Schlüsselwörter andererseits.

 

Diesen wichtigen interessanten Fragen widmen sich insgesamt 16 Referate. Sie behandeln dabei Frankreich, das Common Law, die nordische Rechtswissenschaft, die russische Jurisprudenz, Japan, Spanien, Italien, England, Brasilien, China und die Fremde insgesamt sowie durch Joachim Rückert die Präsentation des Buches Savigny-Portraits in dem Freien Deutschen Hochstift und im Goethehaus und bieten in dem Anhang eine Bibliographie der (insgesamt 103) Übersetzungen (in das Italienische, Französische, Spanische, Japanische, Russische, Chinesische und Portugiesische) sowie eine chronologisch geordnete Tabelle der Übersetzungen. Ein Register von Adinolfi bis Zimmermann schließt den vielfältigen, weiterführenden, den gesamten Wortschatz Savignys aber noch nicht erschöpfenden Sammelband benutzerfreundlich auf.

 

Innsbruck                                                       Gerhard Köbler