Korsmeier, Claudia Maria, Die Ortsnamen des Kreises Coesfeld (= Westfälisches Ortsnamenbuch 10). Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2016. 504 S., 4 Abb. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Coesfeld (noch in dem 20. Jahrhundert auch Koesfeld, mit e als Dehnungszeichen) liegt westlich Münsters in der Mitte des Münsterlands an der Grenze zwischen Sandboden im Westen und Lehmboden im Osten. Es ist in der Gegenwart eine kleine Mittelstadt mit 36000 Einwohnern, deren um 1975 neu zugeschnittener Landkreis die zehn weiteren Gemeinden Rosendahl, Billerbeck, Havixbeck, Nottuln, Dülmen, Senden, Lüdinghausen, Olfen, Nordkirchen und Ascheberg einschließt. Es wird in einer Fälschung des frühen 15. Jahrhunderts zu 779 als (in) monte Coisio bzw. zu 809 (Coasfeld) in der Lebensbeschreibung des heiligen Ludger erstmals genannt.

 

Der Ortsnamenbestand des Kreises Coesfeld erscheint als zehnter Band des 2007 begonnenen, auf insgesamt 19 Bände ausgelegten und möglicherweise bis 2019 abgeschlossenen Ortsnamenbuchs Westfalens. Er enthält etwa 450 Ortsnamen, von denen mehr als drei Viertel als Komposita oder Zusammenrückungen mit apa, ard, au, beke, berg, bom, born, brink, brok, brücke, bur, burg, burschap, dorp etwa 70, ende, esch, feld, furt, garde, hagen, hasal, hem, hof, holt, horn, horst, hövel, hüls, hus, kamp, kirche, kule, lage, lar, loh, mar, menni, rike, rode, schar, sele, seti, stede, sten, water, wede, wik, winkel und wolf gebildet sind. Rund 40 Ortsnamen sind mit Hilfe der Suffixe ia, ing, ithi, l, , meno, n, ndr, s und t(a)r(i) geschaffen, etwa 60 beruhen auf Grundwörtern.

 

An dem Beginn des Bandes steht Aldenhövel (spätes 10. Jahrhundert in einem Werdener Urbar), am Ende  der lagemäßig nicht bekannte frühere Freistuhl Wolfskuhle bei Ottmarsbocholt, der nur einmal aus dem Jahre 1256 in dem Westfälischen Urkundenbuch bezeugt ist. Den Ortsnamen Coesfeld verbindet die bereits die Ortsnamen Soests und Münster/Warendorfs bearbeitende Verfasserin nach einer Anregung Udolphs mit einer indogermanischen Wurzel mit dem Inhalt „biegen, krümmen“, die sich auf ein Gewässer oder eine Stelle beziehen kann, so dass sie den Ortsnamen als Feld in einer Niederung oder Feld bei der *Kōsa deutet. Möge das insgesamt angestrebte Ziel tatsächlich so rasch wie geplant und so überzeugend wie möglich erreicht werden.

 

Innsbruck                                                       Gerhard Köbler