Seubert, Harald, Weltphilosophie – Ein Entwurf (= Philosophie der Interkulturalität 1). Nomos, Baden-Baden 2016. 286 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Die Welt ist global geworden, so beginnt einleuchtend das knappe Vorwort und nennt dafür die Ökonomie, die Finanzströme, die Erderwärmung, die ausreichende Versorgung mit Wasser und vieles mehr. Damit stellt sich auch für die Philosophie manche Frage neu. Eine Möglichkeit der grundlegenden Antwort ist eine Weltphilosophie.

 

Mit ihr beschäftigt sich der in Nürnberg 1967 geborene, nach dem Studium von Philosophie, Geschichte, Literaturwissenschaft, Gesellschafts- und Sozialwissenschaften sowie evangelischer Theologie in Erlangen, München, Würzburg, Frankfurt am Main, Tübingen und Wien und einer Tätigkeit als Lehrbeauftragter an der evangelisch-theologischen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg 1998 mit einer Dissertation über Martin Heideggers Auseinandersetzung mit Nietzsche promovierte, 2002 als wissenschaftlicher Assistent Manfred Riedels auf Grund einer Habilitationsschrift mit dem Titel Polis und Nomos – Untersuchungen zu Platons Rechtslehre in Halle-Wittenberg habilitierte, 2009 nach Bamberg umhabilitierte und seit September 2012 als Professor für Philosophie und Religionswissenschaft an der staatlich anerkannten evangelikalen staatsunabhängigen theologischen Hochschule Basel wirkende Verfasser. Sein vorliegendes Werk gliedert sich in drei Teile mit sieben Kapiteln. Sie betreffen die Interkulturalität in der Form der Bedingungen der Weltphilosophie, die Philosophien der Welt mit der Zielsetzung der Verständigung und die Weltphilosophie.

 

Bei ihr unterscheidet der Verfasser nach einer nüchternen Vorerinnerung sieben Strukturen. Sie betreffen (ein) apex theoriae, Stufen, die yogische Dimension, die weltphilosophische Methodik jenseits des common sense, Implikationen und Strahlungen (Ontologie, Natur, Weltethik, Weltrecht, Weltsprachphilosophie), (ein) apex temporibus und Überlegungen zur anthropologischen Dimension der Weltphilosophie (wer bin ich, wer bist du?). Möge das Ziel einer von der Welt benötigten Philosophie der Interkulturalität auf Grund derr vielfältigen bisherigen wie geplanten Anstrengungen des Verfassers vielen Lesern zum Heil gereichen und damit eine neue mundane Signatur gewonnen werden.

 

Innsbruck                                                       Gerhard Köbler